Schutz vor Gesundheitsschäden und hohem Energieverbrauch
Christian Beyerstedt, Carlotta Caasmann
Einsparungen bei Wärme- und Heizkosten gewinnen auf nationaler und internationaler Ebene immer mehr Relevanz. Richtlinien wie die Energieeinsparverordnung1 oder diejenige zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) fordern, mit Energie sparsam umzugehen und keine zu vergeuden. Dichtere Gebäudehüllen erzielen in diesem Hinblick gute Ergebnisse und ermöglichen bereits enorme Einsparungen.
Eine dichte Gebäudehülle kann allerdings dazu führen, dass der Feuchtetransport nicht gegeben ist, was zu einer höheren Luftfeuchtigkeit sowie einem höheren CO2-Gehalt führen kann. Die Lösung bieten professionelle Lüftungsanlagen, die für ein gesundes Raumklima sorgen. Was oft dabei vergessen wird: Eine Lüftungsanlage kann noch so leistungsfähig sein – ohne regelmäßige Wartung und Reinigung erfüllt sie jene anspruchsvollen Anforderungen nicht.
Große Einsparpotenziale durch volumenstromvariable Hydrauliksysteme in der klassischen Heizungstechnik – und auch mit Kältemaschinen bzw. Wärmepumpen
Prof. Dr.-Ing. Alexander Floß, Hochschule Biberach,
cand. Ing. Christian Dietrich,
cand. Ing. Sebastian Frank
In den letzten Jahrzehnten konnte speziell im Neubau der Heizenergieverbrauch erheblich gesenkt werden. Dies ist in erster Linie auf die Reduzierung der thermischen Verluste durch die Gebäudehülle, aber auch auf den Einsatz immer effizienterer Heizungsund Lüftungssysteme zurückzuführen. Betrachtet man hingegen die von diesen Systemen benötigte elektrische Hilfsenergie, so ist eine gegenläufige Tendenz festzustellen. Dies wirkt sich bei einer auf die Primärenergie bezogenen Gesamtbewertung des Gebäudes besonders nachteilig aus, da die Verluste bei der Stromerzeugung sehr hoch sind und der Stromverbrauch in Deutschland mit dem Primärenergiefaktor 2,7 multipliziert werden muss.
Die Luftdichtheit der Gebäudehülle nimmt unter energetischen Gesichtpunkten einen immer größeren Stellenwert ein. Dies zeichnet sich durch die aktuelle Vorschriftenlage bei der Sanierung von Gebäuden und beim Neubau ab. Eine luftdichte Gebäudehülle ermöglicht es bei Erzielung derselben energetischen Qualität eines Gebäudes, die Dämmschichten in der Gebäudehülle zu reduzieren.
Dr. Franc Sodec, Leiter Forschung u. Entwicklung a. D.
Die Fassade eines Gebäudes muss vor allem bautechnische Anforderungen erfüllen. Dazu gehören Schutz gegen Wind, Regen, Schallübertragung von außen oder Brandschutz. Weiterhin müssen städtebauliche und formale Kriterien berücksichtigt werden. Als ein wichtiges gestalterisches Element verleiht die Fassade selbst dem Gebäude die Identität. Aus diesem Grund entscheiden sich der Architekt und der Bauherr gerne intuitiv für eine bestimmte Fassadenkonfiguration, wodurch spätere technische Argumente pro oder contra nicht leicht zu übermitteln sind. Zudem hat die Fassade als Gebäudehülle einen unmittelbaren Einfluss auf den Energieaustausch zwischen dem Gebäudeinneren und der Atmosphäre.