Luftdichtheit eines Gebäudes

Luftwechselraten für Wohnungen

Luftdichtheit eines Gebäudes: Luftwechselraten für Wohnungen

Dipl.-Ing. Carsten Dittmar, Technischer Berater
Die Luftdichtheit der Gebäudehülle nimmt unter energetischen Gesichtpunkten einen immer größeren Stellenwert ein. Dies zeichnet sich durch die aktuelle Vorschriftenlage bei der Sanierung von Gebäuden und beim Neubau ab. Eine luftdichte Gebäudehülle ermöglicht es bei Erzielung derselben energetischen Qualität eines Gebäudes, die Dämmschichten in der Gebäudehülle zu reduzieren.

Daher fordert die EnEV zu errichtende Gebäude so auszuführen, dass der zum Zwecke der Gesundheit und Beheizung erforderliche hygienische Mindestluftwechsel sichergestellt ist, wobei die Gebäudehülle eine nun gesetzlich geforderte Luftdichtheit aufweisen muss.

Neben dieser Änderung am Baustandard haben sich die Lebensgewohnheiten geändert, der „Badetag” einmal in der Woche hat sich zum morgendlichen und abendlichen Duschen entwickelt, wodurch die Feuchtebelastung in den Wohnungen ansteigt.

Die Untersuchung von Feuchteschäden ergab in einer repräsentativen Studie einen Anteil von 30% an Wohnungen mit Feuchteschaden und Schimmelpilzbefall, Abb. 1. Sie bestätigt den gesundheitsschädigenden Einfluss von Feuchteschäden und Schimmelpilzbefall in Wohnungen.

Welcher Luftwechsel wird im Gebäude erwünscht?

Der Gebäudeluftwechsel nGeb setzt sich zusammen aus dem Luftwechsel durch Infiltration, d.h. Luftleckagen in der Dichtheitshülle des Gebäudes, den Luftwechsel aus freier Lüftung über Fenster und Türen sowie dem mechanischen Luftwechsel:

NGeb = nInf + nfrei + nmech

Der Luftwechsel aus Infiltration, bauphysikalisch problematisch, soll in modernen Gebäuden möglichst klein sein. Deutlich wird bei dieser Gegenüberstellung, Abb. 2, dass in der Vergangenheit zwischen den Luftwechselarten nicht unterschieden wurde. Mit geringer werdenden Heizlasten bei dem Gebäude nimmt der Einfluss des Infiltrationsluftwechsels ab. Die Gebäude werden dichter und somit energetisch optimiert. Luftwechsel zwischen 0,4 und 0,5 werden heute angesetzt, um eine ausreichende Lufterneuerung in Wohnungen zu erzielen.

Welche Möglichkeiten bestehen in den Gebäuden, einen Luftwechsel sicherstellen zu können?

Die einfachste Möglichkeit des Luftwechsels ist die Installation eines zentralen Schachtes, einer Mechanischen Abluftanlage. Dabei strömt die Luft ohne Vorerwärmung durch Wanddurchlässe in der Fassade in den Raum und wird in den Feuchträumen über einen Sammelschacht mit Ventilatorunterstützung abgeführt.

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