Hydraulischer Abgleich bei kleineren Bestandsanlagen

Heizungsanlagen schnell und zuverlässig abgleichen

Heizungsanlagen schnell und zuverlässig abgleichen

Heizungsanlagen in Ein- und Zweifamilienhäusern werden in der Praxis oft gar nicht oder nur mit ungenauen Schätzwerten hydraulisch abgeglichen. Eine neue Lösung von Grundfos gibt dem Installateur ein praxis­gerechtes Tool für den Pumpentausch mit hydraulischem Abgleich an die Hand. Ungleiche Wärmeverteilung in den Räumen, geräuschvoller Betrieb, unnötig hohe Wärmeerzeugung – eine hydraulisch nicht abgeglichene Heizungsanlage ist unkomfortabel, störanfällig und vor allem ineffizient. Der nicht bedarfsgerechte Volumenstrom führt dazu, dass der Heizkessel mehr Wärme erzeugt als nötig. Das kann bei Brennwertkesseln auch zur Folge haben, dass die Anlage gar nicht in dem Temperaturbereich arbeitet, der für die effiziente Nutzung der Kondensationswärme erforderlich ist.


Herausforderung Bestandsanlagen

Die Realität im Bestand sieht allerdings anders aus. Im Vorfeld der Kampagne ‚Klima sucht Schutz‘ wurden im Rahmen einer Erhebung die Daten von 79.300 Wohngebäuden in Deutschland ausgewertet. Das Ergebnis: Bei 86,5% der Bestandgebäude fehlte ein hydraulischer Abgleich. Im Bestand sind nicht abgeglichene Anlagen also eher die Regel als die Ausnahme. Ein weiteres Problem sind die Methoden, die in der Praxis derzeit für einen hydraulischen Abgleich eingesetzt werden. Die Bandbreite reicht von groben Schätzungen bis zur exakten Berechnung:

  • rudimentärer Abgleich auf Basis der Heizkörpergröße oder Länge der Anbindung,
  • Abgleich nach installierter Heizkörperleistung,
  • Abgleich nach überschlägiger Heizlastermittlung in Anlehnung an DIN EN 12831,
  • Abgleich nach software-basiertem Näherungsverfahren,
  • Abgleich nach Heizlastermittlung und Rohrnetzberechnung.

Lediglich die letzte Methode, also eine genaue Heizlastermittlung und Rohrnetzberechnung, ist eine zuverlässige, fachgerechte Basis für den hydraulischen Abgleich. Alle anderen Methoden sind eingeschränkt bis gar nicht brauchbar und führen in der Regel nicht zum gewünschten Ergebnis. Deswegen ist ein hydraulischer Abgleich auf Basis von Näherungsverfahren schon heute nur noch unter bestimmten Bedingungen zulässig und nur bei begrenzten Einzelmaßnahmen förderungsfähig.

Das ändert sich ab 01.01.2017, für einen hydraulischen Abgleich sind hier exakte Daten für Heizlast und Rohrnetz grundsätzlich zwingend vorgeschrieben. In der Praxis stellt sich damit für den Installateur ein weiteres Problem: Bei typischen Sanierungsmaßnahmen wie Bestandsanlagen in Ein- und Zweifamilienhäusern liegen die erforderlichen Daten zu Heizlast und vor allem zum Rohrnetz oft nicht vor. Eine Neuberechnung ist aufwändig und steht meist in keinem sinnvollen Verhältnis zur Maßnahme. Eine praxisgerechte Möglichkeit, auch kleinere Anlagen mit wenig Aufwand zuverlässig und normenkonform abzugleichen, führt über das Auslesen der Pumpen-Betriebsdaten.

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