Softwarelösung zur Optimierung von Heizungsanlagen in bestehenden Wohngebäuden ermöglicht hohe Einsparpotentiale
Dipl.-Ing. Hans-Peter Grimme*, Dipl.- Ing. (FH) Christian Halper*, Dipl.-Ing. (FH) Marco Sobirey*, Dipl.-Ing. (FH) Tobias Timm*, Projektleitung Prof. Dr.- Ing. Dieter Wolff*
Der nachfolgende Artikel, das Ergebnis mehrerer Diplomarbeiten an der Fachhochschule Braunschweig- Wolfenbüttel unter der Leitung von Prof. Wolff in Assoziation mit der Uni Hannover, propagiert die Optimierung von Heizungsanlagen. Mit der Softwarelösung „Optimierung von Heizungsanlagen“ konnten die erfolgreichen Nachwuchsingenieure erstmalig ein Werkzeug zur Verfügung stellen, das dem Fachhandwerk auf einfache Art und Weise die Berechnung von Heizungsanlagen im Gebäudebestand ermöglicht. Nach einer positiven deutschlandweiten Testphase über die Anwendbarkeit des Programms sehen die Autoren ihre Arbeit auch wissenschaftlich bestätigt: Das von der DBU geförderte und von Prof. Wolff fachlich geleitete Forschungsprojekt OPTIMUS hat die Wirtschaftlichkeit von Heizungsoptimierungen, die mit der nachfolgend vorgestellten Software durchgeführt worden sind, erfolgreich nachgewiesen.
Angesichts einer allgemein steigenden Sensibilität der Gebäudebesitzer gegenüber dem Energieverbrauch für Heizung und Warmwasserbereitung werden immer mehr Gebäude energetisch modernisiert und /oder der Wärmeerzeuger wird erneuert. Bei neuen Gebäuden fordert die Energieeinsparverordnung ohnehin relativ gut gedämmte Gebäude sowie den Einsatz effizienter Wärmeerzeuger. Trotzdem wird bis heute ein Teil der insgesamt realisierbaren Einsparpotenziale in der Praxis nicht genutzt.
Gemeint sind Einsparpotenziale, die durch eine optimale Abstimmung aller Komponenten der Anlagentechnik aufeinander und auf das Gebäude nutzbar gemacht werden könnten. Durch die nicht vorgenommene Anpassung der Anlagentechnik an das real vorliegende Gebäude steht sowohl bei Neubauten als auch nach der energetischen Modernisierung der Gebäudehülle ein Leistungsüberangebot zur Verfügung, das zwar nicht zu Nutzerbeschwerden führt und deshalb in der Regel unbemerkt bleibt, aber die Gefahr einer unbewussten Energieverschwendung durch den Nutzer steigert und so zu Mehrverbräuchen führen kann.