Brandmeldetechnik Technologien gegen Täuschungsalarme

Massnamen zur Vermeidung von Täuschungsalarmen im Brandschutz

Massnamen zur Vermeidung von Täuschungsalarmen

Dr. Oliver Linden
Täuschungsalarme in industriellen Bereichen sind in den letzten 15 Jahren immer seltener geworden. Wo früher noch keine adäquate Branderkennung erhältlich war, werden Brände mittlerweile oft sehr früh detektiert – und dies nahezu täuschungsalarmfrei. Der folgende Artikel erläutert, warum dies so ist und welche Rolle Ansaugrauchmelder bei dieser Entwicklung haben.


Wenn Flammenbrände erhebliche Sachschäden erzeugen oder gar Menschenleben in Gefahr bringen, dann ist dies meist schlicht eine Konsequenz des In kauf genommenen Risikos in Verbindung mit der stets vorhandenen Schadeneintritts-Wahrscheinlichkeit. Betriebsausfall, Wiederherstellung der Lieferfähigkeit bzw. der Geschäftsfähigkeit und Kundenverlust sind finanzielle Risiken, die bei der Brandschutzplanung zu berücksichtigen sind. Moderne Brandschutztechnologien ermöglichen dabei eine nahezu kompromisslose Festlegung des angemessenen Schutzzieles – selbst bei sehr schwierigen Umgebungsbedingungen. Mangels Alternative wurden früher in sehr staubigen Bereichen oft Wärmemelder eingesetzt, ungeachtet der Tatsache, dass diese Melder bei einem Entstehungsbrand zahlreiche, wertvolle Zeit „abwarten“ müssen, bevor das Feuer eine detektierbare Größe eines Flammenbrandes erreicht hat. Normbrände und Testfeuer haben das Ihrige dazu beigetragen, dass sogar eine Vielzahl der Fachleute den möglichen Zeitvorteil einer sehr frühen Branderkennung stark unterschätzt hat. Während bei der Detektion der schnell ablaufenden Testfeuer lediglich Sekunden gewonnen werden können, geht es bei Schadensfeuern in etwa zwei Drittel der Fälle darum, zahlreiche Minuten oder gar Stunden zu gewinnen. Dieser Zeitvorteil ermöglicht zwangsläufig eine drastische Reduktion des Schadensausmaßes, nicht selten vom Totalverlust zum Bagatellschaden. An Stelle der Bekämpfung lodernder Flammen tritt in der statistischen Mehrheit der Brandursachen die Behebung eines elektrischen Fehlers, z.B. eines Kurzschlusses. An Stelle geraumer Mengen Löschwassers tritt oft das banale Stromabstellen eines Bereiches, womit dem Entstehungsbrand die notwendige Energie zur Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung genommen wird. Die Schäden, die pro Jahr durch solche sehr früh eingeleiteten Gegenmaßnahmen verhindert werden konnten, treten in keiner Statistik auf.

Massnamen zur Vermeidung von Täuschungsalarmen

Noch vor zwanzig Jahren galt ein Rauchmelder in Fachkreisen nur dann als „gut“, wenn dieser so unsensibel eingestellt war, dass er die normativen Testfeuer gerade eben noch innerhalb der vorgegebenen Grenzen detektiert hat. Diese geringe Sensibilität war wohl die bekannteste Methode zur Verhinderung von Täuschungsalarmen, die nur noch durch den Einsatz von Wärmemeldern gesteigert werden konnte. Zahlreiche technische Maßnahmen haben – auch wenn diese im Einzelnen bereits früher auf dem Markt eingeführt wurden – seitdem dafür gesorgt, dass Rauchmelder trotz teilweise enormer Sensibilitätssteigerung erheblich weniger anfällig gegenüber Täuschungsalarmen geworden sind:

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