Energierückgewinnung bei Wohnraumlüftung im Sommerbetrieb

Kontrollierte Wohnraumlüftung löst Probleme mit Energieeinsparverordnung

Kontrollierte Wohnraumlüftung löst Probleme mit Energieeinsparverordnung

Enrique Oñoro
Die neue Energieeinsparverordnung – Fluch oder Segen? Die dichte Bauweise bringt leider Probleme mit sich. Sie unterbindet eine natürliche „Atmung“ des Gebäudes, die Raumluft ist entweder zu trocken oder zu feucht, wodurch Mensch und Bausubstanz leiden. Lüften über Fenster und Türen hebt den Energiespareffekt allerdings in einem hohen Maß wieder auf. Mit kontrollierter Wohnraumlüftung wurde die Lösung gefunden. Wie sie optimal funktioniert, auf welche Kriterien besonderes Augenmerk zu legen ist und wie sie in einer pfiffigen Weiterentwicklung sogar zur Kühlung genutzt werden kann, soll in diesem Bericht aufgezeigt werden.


Kontrollierte Wohnraumlüftung
Eine breite Palette von Geräten zur Wohnraumlüftung soll die Probleme der „dichten“ Energiesparhäuser lösen. Es sind derzeit Geräte auf dem Markt, die lüften oder lüften mit Wärmerückgewinnung, bis hin zu ausgereiften Geräten, die zusätzlich auch noch die Raumluftfeuchte regulieren.
Lüften allein genügt nicht. Alle Geräte, die nur dem Luftwechsel dienen, schöpfen das Potenzial, das die moderne Lufttechnik zu bieten hat, nur geringfügig aus. Um den erreichten Energiespareffekt zu bewahren, sind nur Geräte mit Wärmerückgewinnung zu empfehlen. Und hier findet sich ein weiterer Prüfstein: Viele Geräte sind mit konventionellen Wärmetauschern ausgestattet, die lediglich die Wärmeenergie aus der Fortluft aufnehmen und an die zugeführte Außenluft abgeben (z. B. Plattenwärmetauscher). Ein Enthalpiewärmetauscher allerdings kann weit mehr. Wer sich mit dem Thema Enthalpie detailliert auseinandersetzen will, dringt in eine komplexe Wissenschaft vor. Für der Lufttechnik genügt es, sich auf die physikalische Bedeutung des Begriffes zu beschränken.

Enthalpie ist eine Größe, in der der Energieinhalt eines Stoffes ausgedrückt wird. Im Enthalpiewärmetauscher wird neben der sensiblen (also fühlbaren) Wärme auch die im Wasserdampf enthaltene, latente Wärme genutzt und somit ein zusätzliches Potenzial ausgeschöpft – ein Vorgang, der an jenen der Brennwerttechnik erinnert. Auch bei Enthalpietauschern gibt es verschiedene Versionen. Mit Rotationswärmetauschern kann neben der Wärme auch Feuchte übertragen werden. Entscheidend dafür sind das Material bzw. die Oberfläche der Speichermasse.
Durch umfangreiche Messungen von Rotoren verschiedener Hersteller an der Prüfstelle Gebäudetechnik der Hoch schule Luzern können charakteristische Kennlinien für die unterschiedlichen Ausführungen angegeben werden. Bezugsgröße für die Rückfeuchtzahl ist dabei das Kondensationspotenzial; das ist die Feuchtedifferenz zwischen der Warmluftfeuchte und der Sättigungsfeuchte der Kaltluft.

Das Sorptionsprinzip
Besonders bewährt hat sich der Sorptionswärmetauscher, da seine Wärme- und Feuchterückgewinnung stufenlos – je nach Leistungsbedarf von 0 bis 100% – gesteuert werden kann. Diese Prozesse werden stufenlos über die Drehzahl des Rotors reguliert. Er kann zur Zeit als das effizienteste Kernstück für kontrollierte Wohnraumlüftungsgeräte mit Wärme- und Kälterückgewinnung auf dem Markt angesehen werden. Damit könnte auch weniger Kühlleistung installiert werden und die Energiekosten für die Kühlung werden reduziert.

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