Intelligente Gebäudeautomation und Sicherheitstechnik

Schutz und Effizienz für Data Center

Schutz für Data Center

Uwe Bartmann
Smartphones, Tablets, digitales Fernsehen – Exabytes an Daten, die Monat für Monat durchs Internet laufen: Die Informationstechnologie entwickelt sich schneller denn je. Etwa alle 18 Monate verdoppelt sich die gespeicherte Datenmenge. Im selben Maß steigen die Anforderungen an die dafür notwendige Infrastruktur. Eine Schlüsselrolle in der vernetzten Datenwelt spielen Data Center. In ihnen verbinden sich die Welt der IT und die der Gebäude. Um die Verfügbarkeit eines Data Centers sicher zu stellen, müssen nicht nur die Daten sicher verarbeitet, gespeichert und geschützt, sondern auch die Servergebäude sicher und effizient betrieben werden. Die Voraussetzung dafür sind intelligente gebäudetechnische Infrastrukturen.


Mit den sich ständig ändernden Anforderungen der IT-Welt gehen auch hohe Herausforderungen an die Infrastruktur einher. Allein der Datenverkehr mit mobilen Endgeräten wächst jährlich um mehr als 50 %. Mit Stand Oktober 2013 gab es eine Million Apple und 500.000 Google-Apps. Längst ist das Exabyte (eine Ziffer mit 18 Nullen ) zur gängigen Dateneinheit geworden. Für Verantwortliche eines Data Centers heißt das: Server haben einen Lebenszyklus von drei bis fünf Jahren und entsprechen danach nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Innerhalb von wenigen Jahren muss also ständig neu investiert werden.

Infrastrukturen im Zeichen der Verdichtung
Die Gebäudeinfrastrukturen eines Data Centers wie Serverräume oder die Kälte- und Stromversorgung können jedoch häufig nicht im selben Tempo erneuert werden. Ihr Lebenszyklus ist typischerweise wesentlich länger als die der IT-Komponenten. Um bei höherer Rechenleistung den gleichen Platz zu nutzen, kommen beispielsweise kompakte Blade-Server zum Einsatz. Allerdings haben diese einen hohen Energiebedarf, sodass der Stromkonsum pro Quadratmeter steigt – und mit ihm das Risiko für eine Überhitzung.

Spagat zwischen IT- Infrastrukturwelt
Genauso wie die immer leistungsfähigeren und schlankeren Server, muss auch die Gebäudeinfrastruktur skalierbar sein. Dabei kommt dem Infrastrukturmanagement eine zentrale Bedeutung zu. Nutzt ein Unternehmen sein Data Center ausschließlich selbst, ist das Management der IT und der Gebäudeinfrastruktur genau definiert: Im Idealfall ist die Serverstruktur einheitlich, der Energieverbrauch gleichmäßig und gut planbar und der physische Zutritt ist auf eine feste Mitarbeitergruppe begrenzt. Ähnliches gilt für die Data Center großer Internetprovider, weil Prozesse und Technologien häufig stark standardisiert sind.

Anders ist es bei Anbietern von sogenannten Hosted Managed Services oder bei Colocators. Sie stellen anderen Unternehmen Rechnerkapazitäten und deren Betrieb zur Verfügung – oder auch nur die Räumlichkeiten zum Aufstellen eigener Server. Daher kann der Bedarf an Platz und Energie auftragsabhängig stark schwanken. Außerdem ist bei den Colocators der Kreis der Personen, die das Data Center betreten dürfen, in der Regel größer und komplexer zu verwalten. Ein Kunde muss rund um die Uhr Zutritt zu den eigenen, aber keinesfalls zu fremden Servern haben. Je heterogener die IT-Landschaft eines Data Centers, desto wichtiger ist ein gutes Zusammenspiel des Asset- und eines übergeordneten Infrastruktur-Managements. Um dieses an die steigenden Anforderungen anzupassen und Optimierungsmöglichkeiten auszuschöpfen, braucht es Expertise in beiden Bereichen: bei der Gebäudeinfrastruktur, -technik und -automatisierung sowie ein umfassendes Wissen rund um die Prozesse und das Management von Data Centern.

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