Solare Gebäudeklimatisierung mittels Baukernaktivierung und Solespeicher

Nachhaltige Energienutzung durch Energy Management System mit Baukernaktivierung

Solare Gebäudeklimatisierung: Nachhaltige Energienutzung durch Energy Management System mit  Baukernaktivierung

Martin van Moll, Vertriebsleiter
Der größte Teil des Energieverbrauchs entfällt bei konventioneller Gebäudetechnik auf Klimatisierung und Warmwasserbereitung. Der stetig zunehmende Bedarf an fossilen Energieträgern führte in den vergangenen 10 Jahren zu einer durchschnittlichen Erhöhung des Heizkostenaufwandes um 7,5 % pro Jahr, der Ölpreis stieg seit 1999 um das 6fache.Ein Ende dieses Trends ist nicht in Sicht.
Eine aus heutiger Sicht finanziell günstige Heizung, betrieben mit fossilen Brennstoffen, kann sich daher in 20 Jahren als ökonomischer Boomerang erweisen, insbesondere wenn man an nachfolgende Generationen denkt. Eine neue Technik zur Übertragung des solaren Überschusses aus der warmen Jahreszeit mittels intelligenter Speicherung in thermoaktiven Bauteilsystemen (Tabs) in die Übergangszeit und seine Speicherung für Heizzwecke wird bereits angeboten.

Um einen möglichst hohen solaren Deckungsgrad eines Gebäudes zu erzielen, geht es grundsätzlich darum, die solar erzeugte Energie aus dem Kollektor möglichst vollständig abzunehmen, damit eine effiziente Arbeitsweise der Anlage erreichet werden kann. Hierzu muss dem Kollektor die Wärmeenergie in einem möglichst weiten Temperaturbereich entzogen werden.

Da die klassischen Speicher wie Warmwasser- und Heizungsspeicher die Energie nur in Bereichen mittlerer und hoher Temperaturen aufnehmen, greift Immosolar bei seinem Energy-Management-System auf zwei zusätzliche Speicherebenen zurück. Zum einen bedient man sich der Baukernaktivierung, zum anderen nutzt man einen Solespeicher.

Solarertrag und Speicherung

Unter Baukernaktivierung versteht man die Einlagerung der Energie im Gebäudekern. Die vom Kollektor aufgenommene Energie wird mittels Solarladestation in den EnergyManager eingespeist und verwaltet, wobei die Energie zur Brauchwassererwärmung in die erste Ebene des Kombispeichers (Kurzzeitspeicher) geführt und abgegeben wird. Der Rücklauf wird in die zweite Ebene (Heizungspuffer) geführt, wobei durch die weitere Abladung die Temperatur vom Solarvorlauf nochmals gesenkt wird. Die verbleibende Restenergie wird dann noch in die dritte Ebene, den Erdspeicher (Sole-, Langzeitspeicher), eingelagert.

Durch diese stufenweise Abladung verschiedener Temperaturebenen ist gewährleistet, dass die Rücklauftemperatur zum Kollektor sehr niedrig ist und somit der größte Teil des solaren Ertrags im System verbleibt.

Durch die wirtschaftliche Energiespeicherung in der vorhandenen Gebäudemasse wird das Haus bereits in der warmen Jahreszeit mit Energie beladen. Für den Kühlbetrieb im Sommer werden die Innenwände 4° C unter Raumsoll temperiert. Im Kältespeicher wird Kühlenergie zwischengelagert und bei Anforderung über die Raumregelung an Fußboden oder Wandheizung abgegeben. Diese Kühlfunktion kann jedoch nur zur groben Raumtemperierung herangezogen werden, eine gewünschte Klimaanlage aufgrund der Trägheit des Baukörpers aber nicht ersetzen.

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