Isoliertechnik für Großkesselanlagen

Möglichkeiten der Verlustminimierung

Isoliertechnik für Großkesselanlagen: Möglichkeiten der Verlustminimierung. Einige Kesselsysteme sind bereits wärmetechnisch optimiert und haben aufgrund von Heizgasführung, Geometrie und Anordnung der Feuerraum-und Konvektionsheizflächen im Vergleich zu anderen Konstruktionen ein hervorragendes Oberflächen-/Leistungsverhältnis. Trotz dieser Grundvoraussetzung für geringe Abstrahlungsverluste hat LOOS neue Möglichkeiten zur Verlustminimierung ausgeschöpft.

Dipl.-Ing.(FH)Hardy Ernst
Die meisten Dampf- und Heißwasserkessel sind häufig über 8000 Stunden jährlich in Betrieb und geben dabei, technisch bedingt, Wärme an die Umgebung ab. Diese Verluste durch Strahlung und Leitung sind bei jeder Kessellast gleich. Allerdings sind sie herstellerspezifisch, abhängig von der Konstruktion, der Anzahl und Ausbildung von Wärmebrücken und der Isoliertechnik, durchaus unterschiedlich. Einige Kesselsysteme sind bereits wärmetechnisch optimiert und haben aufgrund von Heizgasführung, Geometrie und Anordnung der Feuerraum-und Konvektionsheizflächen im Vergleich zu anderen Konstruktionen ein hervorragendes Oberflächen-/Leistungsverhältnis. Trotz dieser Grundvoraussetzung für geringe Abstrahlungsverluste hat LOOS neue Möglichkeiten zur Verlustminimierung ausgeschöpft.

Wärmebrücken und Revisionsöffnungen

Zwischen Kesselkörper und zylindrischem Isolierschutzmantel werden keine Abstandshalter eingesetzt und dadurch Wärmebrücken vermieden. Eine Wärmeleitung von der heißen Kesseltrommel zum Isolierschutzmantel ist unterbunden, so dass die Wärmedämmung der Isoliermatte vollflächig wirksam ist.

Dampf- und Heißwasserkessel unterliegen wiederkehrenden inneren Überprüfungen durch die zuständigen Überwachungsorganisationen. Die dafür erforderlichen Revisionsöffnungen mit Spezialverschlüssen im Kesselkörper erfordern Durchbrüche im Isoliermantel. Diese Durchbrüche werden isoliert und mit abschraubbarem Isolierdeckel verschlossen. Die Revisions- und Reinigungsöffnungen an Abgassammelkammern und Economiser-Gehäusen werden mit der gleichen Isoliertechnik verschlossen, so dass keine erhöhte Strahlungswärme an Revisionsöffnungen verloren geht. Beschriftungen weisen auf darunter liegende Revisionsöffnungen hin.

Wärmebrücken an Kesselstühlen und Bühnenkonsolen sind durch konstruktive Maßnahmen minimiert. Dabei reduzieren Kesseleinzelfüße, Kesselstühle und Bühnenkonsolen, die nur an der Schweißverbindung am Kesselkörper anliegen, die Wärmebrückeneffekte. Elemente, die der Verbesserung der Statik und Steifigkeit dienen, liegen unterhalb der Isolierung und leiten keine Wärme zum Isolierschutzmantel.

Kesselsysteme mit heizgasberührter Fronttür oder angebauter vorderer Wendekammer bestehen aus Isolierstoffen, mit denen gegenüber herkömmlichen Isolierstoffen bis zu 30% bessere Wärmedämmwerte erzielt werden. Kesselsysteme mit vollständig integriertem Economiser zur Abgaswärmerückgewinnung weisen dennoch keine nennenswerte Oberflächenvergrößerung auf (z.B. LOOSDampfkessel UNIVERSAL UL-S-IE und ZFR-IE).

Separate, allseitig isolierte Gehäuse werden nur für Economiser zur Nachrüstung bestehender Kesselanlagen eingesetzt.

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