Zentrales Heizen mit dezentralen Vorteilen

Einsatz von Etagenstationen bei der Sanierung alter Wohngebäude

Zentrales Heizen mit dezentralen Vorteilen: Einsatz von Etagenstationen bei der Sanierung alter Wohngebäude, Schornsteinfeger-Gebühr

Alte Kombiwasserheizer verursachen recht hohe Nebenkosten. So fallen für den Gaszähler im Schnitt 15 € Grundgebühr im Monat an. Hinzu kommt die Schornsteinfeger-Gebühr von durchschnittlich 60 € pro Jahr. Die Geräte müssen weiterhin einmal jährlich überprüft und gewartet werden (Wartungsvertrag ca. 125 € im Jahr). Ist der Kombiwasserheizer in die Jahre gekommen, spielen Ersatzteilkosten auch noch eine Rolle, was sehr hohe Nebenkosten bedeutet, so dass weder der Kunde noch der Mieter einen Nutzen davon hat. So ist gerade bei Wohnungsbaugesellschaften ein Trend zur Zentralisierung zu sehen, um die Fix- und Mietnebenkosten zu senken.

Als Alternativen für die Wohnungsbaugesellschaft gibt es einmal die herkömmliche Sanierung mit einem zentralen Kessel und einem zentralen Warmwasserspeicher. Dieses System hat aber den Nachteil, dass eine Ringleitung für die Warmwasserversorgung nötig ist. Es muss also ein klassisches Vierleitersystem mit dem entsprechenden Installationsaufwand verlegt werden.

Hinzu kommen die Anforderungen der neuen Trinkwasserverordnung, die einen Legionellenschutz für die Warmwasserleitungen fordern.

Auch ist die verbrauchsabhängige Wärmemessung mit recht hohem Aufwand verbunden (Heizkörperröhrchen, Kaltwasserzähler). Buderus hat seit Januar 2003 die Etagenstationen Logamax kompakt EK100 (auch unter dem Begriff Satellitenstationen bekannt) im Programm. Diese Etagenstationen kombinieren die Vorteile der zentralen Heizungsanlage mit den Vorteilen der dezentralen Energieverbrauchs- Ablesemöglichkeit über einen Wärmemengenzähler in der Station. Den Trinkwasserverbrauch ermittelt ein Kaltwasserzähler.

Aufbau der Etagenstation

Für die Station Logamax kompakt EK100 gibt es zwei Installationsmöglichkeiten. Die Etagenstation kann entweder im Schacht (Version S) oder im Wohnraum installiert werden.

Herzstück der Etagenstation sind der kupfergelötete Plattenwärmetauscher und der Proportionalregler. Alle verwendeten Rohrleitungen in der Station sind aus Edelstahl gefertigt. Für die Anschlüsse sind Absperrhähne in der Station integriert. Im Zubringer- Vorlauf der Station (VL Hast) ist ein Filter eingebaut, um Verschmutzungen des Plattenwärmetauschers und des Proportionalreglers zu vermeiden. Dieser Schmutzfilter kann einfach ausgebaut und gereinigt werden. Im Rücklauf der Heizung (RLHeizung) ist ein voreinstellbares Zonenventil integriert. Hier kann der notwendige hydraulische Abgleich für die Heizkörper der jeweiligen Wohnung vorgenommen werden. Auf dieses Zonenventil ist ein Stellmotor mit Raumthermostat zur Regelung der Raumtemperatur anschließbar.

Zur Vereinfachung des hydraulischen Abgleiches ist in jede Station ein Differenzdruckregler (Zubehör) einbaubar. Wird in allen Stationen ein Differenzdruckregler benutzt, kann auf den Differenzdruckregler am Strangfußpunkt verzichtet werden. Im Zubringer-Rücklauf (RLHast) ist ein Passstück 3/4″, Länge 110 mm, integriert. An Stelle des Passstückes kann ein Wärmemengenzähler eingebaut werden. Mit diesem Gerät werden sowohl der Energieverbrauch der Heizung als auch der für die Warmwasserbereitung erfasst. Es können Zähler der Größen Qn=0,6 m3/h und Qn=1,5 m3/h eingesetzt werden. Bei der Verwendung der Wärmemengenzähler ist auf kurze Taktzeiten zu achten, um den dynamischen Prozess der Warmwasserbereitung so genau wie möglich erfassen zu können.

Im Kaltwassereintritt ist ein Passstück 3/4″, Länge 80 mm, eingebaut. Hier kann zur Erfassung des Trinkwasserverbrauches ein Kaltwasserzähler integriert werden. Weiterhin sind auch Versionen mit Trinkwassermischventil erhältlich. Hieran kann die Warmwassertemperatur zwischen 40° und 60°C eingestellt werden.

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