Technische Gebäudeausrüstung (TGA) für Nachhaltige Bauten

Die Technische Gebäudeausrüstung und Baustoffe im Fokus einer ganzheitlichen Bewertung.

Die Technische Gebäudeausrüstung und Baustoffe im Fokus einer ganzheitlichen Bewertung.

Martin Blumberg, Zsoka Takacs
Der Beitrag eines Bauwerks zu einer nachhaltigen Entwicklung wird auch von den verwendeten Baustoffen und deren Nutzungsverhalten bestimmt. Nun rückt auch die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) in den Fokus einer ganzheitlichen Bewertung.
Vor dem Hintergrund von Energie- und Ressourceneffizienz sowie der zunehmenden Verbreitung von Gebäudezertifizierungen, entwickeln sich Umwelt-Produkt-Deklarationen(EPD) zum Standard im Bauwesen.


Nachdem Umwelt-Produktdeklarationen(engl. Environmental Product Declaration, EPD) im Baustoffbereich bereits üblich sind, setzen sie sich zunehmend auch in der Gebäudetechnik durch. So weist die neue EU- Bauproduktenverordnung ausdrücklich darauf hin, dass für eine nachhaltige Bewertung von Bauprodukten EPDs herangezogen werden sollten. Da die technische Gebäudeausrüstung einen erheblichen Einfluss auf die Nachhaltigkeitsleistung und ?bewertung von Gebäuden hat, wurde das Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU) aufgefordert, in Zusammenarbeit mit der Industrie, Produktkategorieregeln im Bereich der TGA zu entwickeln.

Produktkategorieregeln (engl. PCR Product- Category-Rules) definieren für alle Kategorien gebäudebezogener Produkte und Dienstleistungen ein verbindliches Vorgehen (nach DIN ISO 14025 und DIN EN 15804) für die Ermittlung und Bereitstellung von umweltbezogenen Informationen, wie z.B. EPDs. Im Dezember 2014 organisierte das IBU einen ersten Workshop mit Vertretern aus der TGA-Branche, um die PCRs für Wärmeerzeuger- und Wärmeverteilungssysteme zu erarbeiten und somit den Herstellern die Teilnahme am EPD-Programm für Bauprodukte zu ermöglichen. Ziel ist es, die PCR Wärmeerzeuger- und Wärmeverteilungssysteme bis März 2015 zu entwickeln und der TGA-Branche im Rahmen der ISH 2015 vorzustellen.

Politisch gewollt und wirtschaftlich sinnvoll
Weltweit entfallen bis zu 40 % des Ressourcen- und Energieverbrauchs auf den Bausektor. Mit der Erzeugung von bis
zu 30 % des Feststoffabfallaufkommens und der energetisch bedingten CO2- Emissionen gelten Gebäude als größter
Verursacher von Abfall und Treibhausgas- Emissionen weltweit. Diese Zahlen machen deutlich, welch immense Bedeutung
die Politik dem Bausektor im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung beimisst. Klimaschutzaktivitäten der EU –  wie beispielsweise der EU-Aktionsplan „Sustainable Consumption and Production and Sustainable Industrial Policy“, die Novellierung der europäischen Bauproduktenverordnung (BauPVO), die „EU Energy Performance of Buildings Directive (EPBD)“ und die aktuelle europäische Abfallrahmen-Richtlinie beeinflussen die Marktteilnehmer.

So setzen immer mehr Immobilieninvestoren auf nachhaltige Gebäude. In einer von der Union Investment Real Estate GmbH in 2011 durchgeführten Befragung kündigten 60 % der Investoren (Immobilienfonds, Corporate Real Estate Firmen, Immobiliengesellschaften) an, zukünftig deutlich mehr in nachhaltige Immobilien investieren zu wollen. Dabei genießt die Bestandsoptimierung etwa den gleichen Stellenwert wie die Realisierung von Neubauvorhaben unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten. Gleichzeitig steigt die […]

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