STC-Kennlinienanalyse: Leistungskontrolle installierter PV-Module und Anlagen

Treten Abweichungen, Fehler oder Defekte auf, erwartet der Kunde, dass diese einfach erkannt und schnell behoben werden können. In diesem Zusammenhang gewinnt die STC-Kennlinienanalyse immer mehr an Bedeutung.

Ralph Schultz
Der Bedarf an Leistungs- und Qualitätskontrolle installierter PV-Module und Anlagen am Markt steigt. Zum einen hat der Kunde über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren investiert und die Erträge seiner Anlage fest eingeplant. Zum anderen ist er mündiger geworden: Oft kennt er die Sollleistung seiner PV-Anlage genau. Treten Abweichungen, Fehler oder Defekte auf, erwartet er, dass diese einfach erkannt und schnell behoben werden können. In diesem Zusammenhang gewinnt die STC-Kennlinienanalyse immer mehr an Bedeutung.

Fehleridentifikation mit der STC-Kennlinienanalyse
Eine schnelle Fehleranalyse direkt vor Ort ermöglichen Messgeräte zur STC-Kennlinienanalyse. Mit einem Kennlinienmessgerät kann die tatsächliche Leistung der PV-Anlage bei Montage, Übergabe oder Wartung der Anlage gemessen und mit der Nenn-Leistung der PV-Anlage bei Standardtestbedingungen, der STC-Idealkennlinie, verglichen werden.

Funktionsweise von Kennlinienmessgeräten
Kennlinienmessgeräte messen Strom- und Spannungswerte, Kurzschlussstrom und Leerlaufspannung und zeichnen diese Werte auf. Daraus berechnen die Geräte die exakte Kennlinie. Die gemessene Kennlinie kann dann mittels der Messwerte des Temperatur- und Einstrahlungssensors auf eine STC-Kennlinie hochgerechnet und graphisch dargestellt werden. Jetzt kann sie mit der STC-Idealkennlinie des Herstellers verglichen werden. Wichtigste Anbieter mobiler Kennlinienmessgeräte sind PV Engineering mit ihren Produkten der PVPM-Linie und TRITEC mit dem TRI-KA.

Kennlinienanalyse für Übergabeprotokolle
Neben der Fehleridentifikation ist der Leistungsnachweis bei Übergabe der Anlage an den Kunden das wichtigste Einsatzgebiet der Kennlinienanalyse. Das Qualitätsbewusstsein steigt. Mit dem TRI-KA wird ein Instrument angeboten, mit dem bei Übergabe der Anlage an den Kunden das einwandfreie Funktionieren in einem Übergabeprotokoll nachgewiesen werden kann. Darüber hin aus könnten Kennlinienmessgeräte den Solarteur bei der Suche des optimalen Standorts einer PV-Anlage unterstützen. Sie ermöglichen aber auch qualitätssichernde Wartungsprotokolle der PV-Anlage mit Leistungssollabgleich beim Kundenservice und den Leistungsvergleich einer Anlage über mehrere Jahre. Messwerte zum STC-Standardtest:

  • Bestrahlungsstärke von 1000 W/ m²  Die Bestrahlungsstärke wird mit einem Sensor (Referenzzelle oder Pyranometer) gemessen.
  • Zelltemperatur von 25°C Die Temperatur wird auf der Rückseite oder per Infrarot vorne am Modul abgegriffen.
  • Ein AM 1,5 (Air Mass oder Luftmasse Spektrum) Hier ist das Sonnenreferenzspektrum nach IEC 904-3 gemeint.

Schreibe einen Kommentar