Solaranlagen mit Kombispeicher

Nutzung der Sonnenenergie zur Heizungsunterstützung

Solaranlagen mit Kombispeicher: Nutzung der Sonnenenergie zur  Heizungsunterstützung

Bernhard Mertel, Produktmanager
Steigende Energiepreise und ein verstärktes Umweltbewusstsein überzeugen immer mehr Menschen davon, die Sonnenenergie nicht nur zur Brauchwassererwärmung, sondern auch zur Heizungsunterstützung zu nutzen. Während im Jahr 2002 die durchschnittliche Solaranlage 8,9 Quadratmeter groß war, beträgt die durchschnittliche Kollektorfläche 2006 etwa 11,3 Quadratmeter. So genannte Kombi-Speicher eignen sich besonders gut für heizungsunterstützende Anlagen bei Einfamilienhäusern.

Zur solaren Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung gibt es mehrere Anlagenkonzepte: Neben Kombi-Speichern kommen auch immer noch getrennte Solar- Warmwasserspeicher und Heizungspufferspeicher zum Einsatz. Dies ist dann sinnvoll, wenn z.B. vorhandene Speicher bei einer Erweiterung mit eingebunden werden sollen. Weiterhin gibt es Lösungen mit reinen Pufferspeichern, die über externe Hydraulikmodule beladen werden und bei denen das Brauchwasser über externe Frischwassermodule erwärmt wird. Diese Anlagen kommen zur Anwendung, wenn große Kollektorflächen angeschlossen werden sollen und ein sehr hoher Warmwasserkomfort gefordert ist.

Kombispeicher hingegen stellen eine optimale Lösung bei Ein- und Zweifamilienhäusern dar. Der Hausbesitzer spart mit einem Kombispeicher viel Platz: Durch seine kompakte Bauweise kann dieser auch in kleinen Räumen aufgestellt werden. Neben der gewonnenen nutzbaren Kellerfläche ist der geringe Verrohrungsaufwand ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zur getrennten Installation von Puffer- und Warmwasserspeicher, wo die Zubehörteile entsprechend doppelt zum Einsatz kommen, benötigt ein Kombi-Speicher nur einen Solar-Wärmetauscher, eine Solarpumpe und eine einfache Solarregelung, die die Warmwasserbereitung und die Heizungswassererwärmung übernehmen.

KOMBI-SPEICHER: DREI KONZEPTE FÜR JEDEN BEDARF

Generell gibt es drei Konzepte, nach denen Kombispeicher aufgebaut sind:

  • Pufferspeicher mit Solarregister und innenliegendem Warmwasserspeicher
  • Pufferspeicher mit Solarregister und großvolumigem Edelstahlwellrohr als Durchlauf-Warmwasserbereiter
  • Pufferspeicher mit Solarregister und kleinvolumigem hocheffizientem Wärmetauscher zur Durchlauf- Warmwasserbereitung, mit Vorrichtungen zur geschichteten Be- und Entladung

Je nach Wärmeabnehmer unterscheiden sich die Heizungswasser- Rücklauftemperaturen. Radiatoren (Heiz körper) kühlen auf 40-50 °C ab, Flächenheizungen (Fußboden- Wand- und Deckenheizungen) auf 20-30 °C. Im Bereich der Warmwasserbereitung kann die Rücklauftemperatur 15 °C betragen. Bei Betrieb einer Warmwasserzirkulation können aber auch 50 °C zum Kombispeicher zurückfließen. Kalte Rücklauftemperaturen begünstigen den Solarertrag, da die Solarpumpen von der Solarregelung auch bei niedrigen Kollektortemperaturen eingeschaltet werden (Temperaturdifferenz-Regelung).

Wieviel Wärme von der Sonne zum Heizen genutzt werden kann, hängt demnach nicht nur von der Sonneneinstrahlung ab, sondern auch von der Rücklauftemperatur zum Kollektor. Deshalb kommt gerade bei Solaranlagen der Rücklauftemperatur des Heizungswassers eine entscheidende Bedeutung zu. Schließlich kann Solarwärme für die Heizung nur dann nutzbar gemacht werden, wenn die Rücklauftemperatur unterhalb der von der Sonne aufgeheizten Kollektorvorlauftemperatur liegt.

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