Sanierung von bestehenden Zirkulationssystemen

Einbau von thermisch geregelten Zirkulationsventilen

Durch den Einbau thermisch geregelter Zirkulationsventile in bestehende Zirkulationssysteme kann mit geringem Aufwand ein erheblicher Einspareffekt an Energie für die Warmwasserbereitung durch eine bedarfsabhängige Beeinflussung dieser Zirkulation erreicht werden.

Dipl.-Ing. (FH) Dirk Petrich
Seit einigen Jahren werden verstärkt Aktivitäten hinsichtlich einer besseren Energieausnutzung in Wohnungsbauten durchgeführt. Das hat einerseits mit den stetig steigenden Energiepreisen, aber auch mit einem bewussteren Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen zu tun. Insbesondere im kommunalen Wohnungsbau kam dabei der Sanierung eine hohe Bedeutung zu. Es wurde (und wird) in vielen Fällen komplett gedämmt, neue, gut isolierende Fenster werden eingebaut und Kesselanlagen der Heizung gegen effizientere Geräte ausgetauscht.

Wie wichtig diese Maßnahmen sind, zeigen Zahlen der Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V. ( ASUE ). Demnach werden etwa 35 % der Energie in Privathaushalten für die Beheizung benötigt.

Allein im Jahr 2008 haben sich nach Auswertungen von Techem (Energiedienstleister) die Heizkosten aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise um 20 % erhöht. Das führt nunmehr auch dazu, in verstärktem Maße die Optimierung von bestehenden Anlagen durch geringinvestive Maßnahmen anzustreben bzw. deren Fahrweise durch ein überarbeitetes Management deutlich zu verbessern. Ein nicht unerheblicher Teil des Energiebedarfs der Heizung entfällt auf die Warmwasserbereitung. Annahmen gehen dabei in ungünstigen Fällen von einem jährlichen Anteil von bis zu 50 % aus. In den Warmwasseranlagen sind es insbesondere Zirkulationssysteme, die einen überdurchschnittlichen Anteil am Verbrauch der für die Erwärmung des Trinkwassers benötigten Energie haben. Das hat mehrere Gründe:

  • Anlagen nicht hydraulisch abgeglichen
  • Anlagen ohne automatische Beeinflussung des Volumenstroms nach Bedarf
  • Anlagen fehlerhaft oder nicht gedämmt
  • Vorlauftemperaturen zu hoch.

Hier lassen sich mit relativ geringem Aufwand erhebliche Effekte erzielen. Vom Gesetzgeber sind die rechtlichen Grundlagen dafür in der Energie-Einsparverordnung (EnEV) definiert:

EnEV Abschnitt 4:
Heizung, Warmwasser, § 12 Verteilungseinrichtungen in Warmwasseranlagen, Absatz 4: „Wer in Warmwasseranlagen Zirkulationspumpen einbaut oder einbauen lässt, muss diese mit selbsttätig wirkenden Einrichtungen zur Ein- und Ausschaltung ausstatten“. Der Wirkungsbereich dieser Verordnung bezieht sich vor allem auf:

  • Wohnhäuser mit größeren WW-Anlagen
  • Krankenhäuser/Pflegeeinrichtungen
  • Hotels
  • Freizeiteinrichtungen.

Das hängt insbesondere mit dem hohen Anspruch auf hygienegerechten Betrieb dieser Anlagen zusammen. Annahmen gehen davon aus, dass in Deutschland ca. 90 % dieser Bauten, die vor In-Kraft-Treten der DVGW-Arbeitsblätter W551 /1/ und W553 /2/ errichtet wurden, in Bezug auf

  • hygienegerechten Betrieb,
  • Beeinflussung der Zirkulation sowie
  • Dämmung

problematisch sind. Lösungen für die bestehenden Probleme wären u. a.:

  • planerische Überprüfung der Anlage
  • Einsatz von thermisch gesteuerten Zirkulationsventilen oder elektronischen Zirkulationspumpen
  • Überprüfung der Pumpenleistung und Speicherladetemperaturen
  • Nachbesserung der Rohrisolierung.

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