Safety, Security und Komfort verknüpfen

Sichere Zu- und Abgänge

Zugangskontrolle

Vernetzte Sicherheitstechnik kann auf eine lange Geschichte zurückblicken: Früher waren Zu- und Abgänge einfache Flechtgitter aus Zweigen, die sich über die Zeit hin zu vernetzten Türen und Toren entwickelt haben. Inzwischen wird bei Gewerken zwischen den einzelnen Bereichen „Safety“,  „Security“ und „Komfort“ unterschieden. Der letztere Bereich beschreibt unter anderem die Mensch-Maschinen-Schnittstellen (MMS) oder auch Gegensprech- oder Beschallungsanlagen.

Diese werden zum Beispiel für Durchsagen benötigt oder um im Hintergrund Musik abzuspielen. Die Sicherheit der Gebäude und der in den Gebäuden befindenden Menschen fällt in den Bereich Safety. Dazu gehören Brandmeldeanlagen, Fluchtwegesicherung, Sprachalarmierung und der Rauch- und Wärmeabzug. Der Security-Bereich beschreibt hingegen den Schutz vor Angriffen oder Anschlägen. Beispiele dafür sind die Videosicherheitsanlage, die Zutrittskontrollanlage und die Einbruch- oder Störmeldeanlage. Die Systeme der Zutrittskontrollanlagen müssen verschiedene Entscheidungen in Echtzeit fällen, zum Beispiel, ob die Tür geschlossen bleibt oder sich öffnet.

Die relevanten Informationen, auf Basis derer die Entscheidung getroffen wird, liefern vernetzte Geräte, die mit der Zutrittskontrolle zusammenarbeiten. Bereits bei nur einer Tür können viele verschiedene Gewerke involviert sein, wie Video-Sprechanlagen, Zutrittskontrolle, optische und akustische Alarmierung, eine Umfeld-Kamera, die Verschluss- sowie die Öffnungsüberwachung, die automatische Öffnung, die Personenzählung oder die Beleuchtung. Meist sind diese Gewerke jedoch an mehr als nur einer Tür erforderlich, daher sollten Anwender auf skalierbare Systeme mit Netzwerk-Controllern setzen. Wenn das Unternehmen wächst, ist es kein Problem, neue Controller mit an das Netzwerk anzuschließen. Die Anwendungsgebiete für solche Zutrittsanlagen mit Intercom-System und Kamera sind vielseitig. So kann mit dem Besucher gesprochen werden, während gleichzeitig ein Videobild von ihm angezeigt wird. Auf Wunsch öffnet das System dann die Tür. Wird ein bestimmter Besucher erwartet, kann er einen QR-Code auf seinem Handy empfangen und ihn bei Ankunft einfach vor die Kamera halten. Das System erkennt ihn und öffnet ihm daraufhin die Tür.

Im Einzelhandel kommen zum Beispiel Lieferungen meist recht spät abends oder früh am Morgen. Das System kann dem Lieferanten Zugang zu einem bestimmten Bereich gewähren, in dem er die Pakete abstellen kann, aber alle weiteren Räume bleiben verschlossen. So muss der Einzelhändler kein zusätzliches Personal für die Entgegennahme ein­planen. Auch Bürogebäude, in denen viele einzelne Unternehmen mit jeweils einer eigenen Zutrittskontrolle agieren, profitieren von offenen Systemen. Mit den QR-Codes kann jedes Unternehmen seine Zutrittsberechtigungen selbst steuern. Das System dokumentiert alle Zutritte, was die Verwaltung von den Schlüsseln stark vereinfacht: das Videobild lässt erkennen, wer den QR-Code tatsächlich nutzt. Die einzelnen Gewerke kommunizieren dabei stets miteinander: Der Kontakt an der Tür übermittelt an die Zentrale, ob die Tür geöffnet oder geschlossen ist. Dank der Kamera sieht die Person am Türöffner, wer vor der Tür steht. Mittels einer Sprechanlage kann zudem akustischer Kontakt aufgenommen werden. Arbeiten die Systeme alle über eine Datenbank reibungslos zusammen, können sie Aktionen automatisch ausführen. Beispiele dafür sind das Sperren eines Ausweises, die Anzeige einer Grafik oder bestimmter Maßnahmen, die Steuerung der Ausgänge, die Aufschaltung und Steuerung einer Videokamera, die Verriegelung oder Freigabe der Tür und die Protokollierung.

Offene Systeme verlangen nach sicheren Standards und es ist von enormer Bedeutung, die Risiko- und Sicherungsgrade anhand der geltenden Normen vor der Planung und Implementierung zu bestimmen. Denn durch fehlendes Wissen kann es mitunter passieren, dass Anwender ihre IT-Infrastruktur zwar sehr gut schützen, doch die physische Sicherheit vernachlässigen und den Kriminellen somit Tür und Tor öffnen.

Jochen Sauer
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