Neue ISO 16890 verlangt Umdenken bei Luftfiltereinsatz

VDI und SWKI empfehlen effizientere Feinstaub-Absorption im PM1-Bereich

VDI und SWKI empfehlen effizientere Feinstaub-Absorption im PM1-Bereich

Die ISO 16890 ersetzt seit Januar 2017 die bisher gültige Europanorm zur Klassifizierung von Luftfiltern. Nach einer Übergangszeit steht die Ablösung der EN 779:2012 an. In Zukunft werden die Ergebnisse aus dem Labor vielmehr dem Verhalten von Luftfiltern in realen RLT-Anlagen gerecht. In Anlehnung an Veröffentlichungen von WHO und Umweltbehörden ersetzen die Feinstaubfraktionen ISO ePM1, ISO ePM2,5, ISO ePM10 sowie Grobstaub mit ISO coarse die bisherigen Filterklassen G1 bis F9. Außerdem informiert ein Produktlabel über die prozentuale Abscheideleistung des Filters für seine höchste Feinstaubgruppe.


Diese Modifikationen bieten Facility Managern und Anwendern künftig zielgerichtetere Planungsmöglichkeiten in Bezug auf die gesundheitlichen und hygienischen Aspekte ihrer Immobilie. Laut VDI und SWKI muss die Bestückung der jeweils letzten Filterstufen künftig mit Filtern der neuen Klasse ISO ePM1 ≥ 50 % erfolgen.
Camfil gibt bereits heute Produktantworten auf die zu erwartenden Fragen der Planer und Anwender von RLT-Anlagen. Bürogebäude, Krankenhaus, Schule, Flughafen, Eventhalle, Kaufhaus – die Betreiber von raumlufttechnischen Anlagen haben es mit der neuen Prüfnorm leichter als mit der EN 779:2012, maßgeschneiderte Filterlösungen zur Erfüllung ihrer Gesundheits- und Hygieneansprüche auszuwählen. Das liegt an der veränderten Herangehensweise der Filterprüfung: Mit Einführung der ISO 16890 wird heute das Abscheideverhalten hinsichtlich aller in der Außenluft vorkommenden Partikelgrößen zwischen 0,3 und 10 Mikrometern ermittelt statt wie bisher ausschließlich Partikel von 0,4 Mikrometer. Diese Modifikation führt zu Prüfergebnissen, die sich im späteren Filtereinsatz deutlich stärker widerspiegeln. Aus diesem Grund wird in Zukunft der Abscheidegrad des Filters nur noch ohne vorherige Staubbeladung bewertet.

Vier neue Filtergruppen

Um die Filterauswahl präzise auf die gewünschte Luftqualität abstimmen zu können, geht sowohl eine neue Einteilung in vier Gruppen als auch eine Ausweispflicht der jeweils prozentualen Abscheideleistung des Filters einher. ePM1 60 % steht beispielsweise für eine Abscheideeffizienz (e = efficiency) von 60 % hinsichtlich Partikeln ≤ 1 Mikrometer (PM = Particulate Matter). Ein Produkt kann nur dann einer Gruppe zugeordnet werden, wenn es mindestens 50 % der jeweiligen Partikelgröße abscheidet. Alle Filter, die weniger als 50 % PM10 abscheiden, werden dem Grobstaub-Segment ISO coarse zugeordnet. […]