Maschinelle Rauchabzugsanlagen

Anforderungen und Bemessungen nach DIN 18232 Teil 5

Anforderungen und Bemessungen nach DIN 18232 Teil 5

Dipl.-Ing. Markus Best
Mit Veröffentlichung des Entwurfs der DIN 18232 Teil 5 im November 2012 ergeben sich für den Fachplaner von maschinellen Rauchabzugsanlagen neue Auslegungsgrundlagen. Diese unterscheiden sich zum bis dato aktuellen Weißdruck aus dem Jahr 2003 bzw. Mai 2012 teilweise deutlich.
Entrauchungssysteme haben die Aufgabe, im Brandfall eine raucharme Schicht über dem Boden sicherzustellen. Dadurch sollen Sichtverhältnisse gewährleistet werden, die die Evakuierung von Mensch und Tier sowie eine aktive Brandbekämpfung durch die Feuerwehr ermöglichen.

Ferner müssen Rettungszeichen auch in Panik erkannt werden können. Die Schaffung raucharmer Bereiche reduziert zudem die Gefahr der Einatmung von toxischen Brandgasen und die damit verbundene Gefährdung von Leib und Leben. Die Temperatur in der raucharmen Schicht sollte 70 °C nicht überschreiten.

Nach DIN 18232 werden Rauchabzugsanlagen in drei Kategorien unterteilt:

  • NRA: Natürliche Entrauchungs-Anlagen
  • MRA: Maschinelle Entrauchungs-Anlagen
  • RDA: Rauchschutz-Druck-Anlagen

Maschinelle Entrauchungsanlagen
Ist aus baulichen Gegebenheiten der Einsatz einer natürlichen Entrauchungsanlage (NRA) nicht möglich (z.B. mehrgeschossige Gebäude, innenliegende Bereiche), so wird eine maschinelle Rauchabzugsanlage (MRA) verwendet. Maschinelle Entrauchungsventilatoren werden aber nicht nur aus baulichen Gründen anstatt einer natürlichen Entrauchung vorgesehen, sondern oft spricht ein Investitionskostenvergleich für ein maschinelles Entrauchungssystem. Bei einer maschinellen Entrauchungsanlage erfolgt der Abtransport der Rauchgase mittels geeigneter Ventilatoren.

In Abhängigkeit der verbrennenden Materialien bildet sich im Brandfall in kurzer Zeit stark toxischer Rauch. Aufgrund des thermischen Auftriebs staut sich das Brandgas unterhalb der Decke und bildet ein Rauchgaspolster, das sich im weiteren Verlauf des Brandes nach unten ausweitet. Eine maschinelle Rauchabzugsanlage verfolgt das Schutzziel, im unteren Bereich dauerhaft eine raucharme Schicht zu schaffen. Diese ermöglicht die Selbstrettung der sich im Gebäude befindenden Personen sowie die Durchführung von Rettungs- und Brandbekämpfungsmaßnahmen durch die Feuerwehr. Über ausreichend dimensionierte Nachströmöffnungen (Nachströmgeschwindigkeit < 1 m/s) wird aufgrund des durch den Brand entstehenden Unterdrucks im unteren Gebäudebereich ausreichend Frischluft eingebracht. Im Idealfall stellt sich daher ein Gleichgewicht zwischen nachströmender Luft und Rauchgasabfuhr ein (s. Abb.1).  […]

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