Klimageräte: Hygiene wird attraktiver

Kostenersparnis im Einklang mit VDI 6022

Dipl.-Kfm. Wolfgang Wonneberger, Vertriebsleiter

In Zukunft werden bei Planung und Bau von Raumlufttechnischen Geräten und Anlagen nicht mehr allein wirtschaftliche Überlegungen ausschlaggebend sein, sondern vielmehr Hygieneaspekte – geregelt in der VDI 6022. Ziel ist eine Vermeidung gesundheitlicher Beeinträchtigungen.

Ist Hygiene teuer?

Nicht nur aus reißerischen TV-Berichten sind gesundheitliche Beeinträchtigungen, die durch unhygienische Raumluft entstehen können, hinreichend bekannt. In die Kalkulation von Anlagen-Herstellern und Auftraggebern wird der Mehraufwand für eine konsequent hygienische Ausstattung jedoch erst dann eingehen, wenn sich diese Kosten durch Einsparungen bei Betrieb, Wartung und Lebensdauer nachvollziehbar rechnen. Der Markt ist eben primär preisbewusst.

Für die Zukunft geht allerdings der Trend dahin, dass unhygienische Anlagen nur noch unter erheblichen Mehrkosten an Wartung oder aber gar nicht mehr betrieben werden können. Zwar gibt es momentan keine direkte gesetzliche Regelung zur Luftqualität. Das dafür zuständige Arbeitsschutzgesetz bezieht sich jedoch recht eindeutig auf den „Stand der Technik”, womit indirekt die VDI 6022 als rechtliche Grundlage für Deutschland und das deutschsprachige Ausland gemeint ist.

Vorgaben der VDI 6022

Die aktuellen hygienischen Anforderungen für RLT-Geräte in Deutschland gelten seit dem Inkrafttreten der VDI 6022 – Blatt 3 im November 2002 für Gewerbe- und Produktionsbetriebe. Blatt 1 vom Juli 1998 ist zur Zeit in Überarbeitung und regelt die hygienischen Anforderungen für Büro- und Versammlungsräume, Blatt 2 vom Dezember 1999 legt die Anforderungen an Hygieneschulungen fest. Die Hygienerichtlinie VDI 6022 erteilt jedoch, entgegen manchen Werbeaussagen, keine Zertifikate und Gütesiegel, sondern wird von Fachfirmen und Komponentenherstellern eigenverantwortlich umgesetzt.

Ziele der Hygienerichtlinie sind:

• den Stellenwert der Hygiene in RLT-Anlagen verbessern,
• einen allgemein anerkannten Stand der Technik festsetzen,
• eine Hygiene-Checkliste aus der Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse erstellen.

Zur Vermeidung von gesundheitlichen Beschwerden in belüfteten Innenräumen verlangt die VDI 6022 neben konstruktiven Vorgaben an Planer und Hersteller vor allem, dass Lüftungsanlagen regelmäßig auf ihren Hygienezustand kontrolliert werden und dass, im Falle von festzustellenden Hygienemängeln, Maßnahmen zu deren Beseitigung ergriffen werden. Für Planer und Betreiber der Raumlufttechnischen Anlagen ist es daher von besonderer Bedeutung, diese künftig so zu konstruieren, dass einerseits eine Überprüfung oder Wartung einfach, direkt und ohne großen personellen Aufwand möglich ist, anderseits mögliche Hygienemängel bereits durch die Konstruktion und den Aufbau des Geräts von vornherein vermieden werden.