Klimaaktive Fassaden durch Sonnenschutzsysteme

Intelligente Gebäudehüllen verändern ihre Eigenschaften – wie die Haut eines Menschen

Intelligente Gebäudehüllen verändern ihre Eigenschaften - wie die Haut eines Menschen

Dipl.-Ing. (FH) Ulrich Lang
Die menschliche Haut fungiert als Schutzhülle, übernimmt überlebenswichtige Funktionen und verfügt über vielfältige Anpassungsmechanismen. Ihr spezieller Aufbau sorgt beispielsweise dafür, dass die Körpertemperatur permanent reguliert und der Körper vor Wärmeverlusten, Kälte und äußeren Einflüssen geschützt wird. Besteht die Gefahr einer Überhitzung, fungiert sie wie eine Klimaanlage – die Schweißdrüsen machen die Oberfläche feucht, das Wasser verdunstet und kühlt dabei die Hautoberfläche ab.
Sinkt die Außentemperatur, ziehen sich die Adern der Haut zusammen, um eine übermäßige Auskühlung des Körpers zu vermeiden. Und auch bei körperlicher Anstrengung wird die in den Muskeln entstehende Wärme über die Haut nach außen abgeleitet, die Blutgefäße weiten sich und das Blut wird durch die Verdunstungskälte der schweißnassen Haut gekühlt.

Die Haut ist als Barriere zwischen Außenwelt und Organismus eines der wichtigsten Organe des Menschen und dient im Bereich des nachhaltigen Bauens als Vorbild moderner, klimaaktiver Fassaden. Diese haben einen großen Einfluss auf die klimatischen Verhältnisse im Gebäude. Je flexibler Gebäudehüllen in Abhängigkeit von Tages- und Jahreszeit sowie Wetter und Klima reagieren können, desto weniger Energie wird benötigt um behagliche Bedingungen zu erreichen. Mit einstellbaren Sonnenschutzsystemen kann man heute verschiedene Aspekte wie Wärmeeintrag, Blend- und Sichtschutz, Tageslichtnutzung, solare Wärmegewinnung und Auskühlschutz miteinander verbinden.

Anforderungen an klimaaktive Gebäudehüllen
Fassaden können, im Gegensatz zum Sinnesorgan, nicht schwitzen oder eine Gänsehaut bekommen. Dennoch ist deren wichtigste Aufgabe, die klimatischen und baukonstruktiven Bedingungen in Einklang zu bringen. Denn ob ein Gebäude funktioniert, energieeffizient und behaglich ist und von den Nutzern akzeptiert wird, hängt maßgeblich von der Konzeption der Gebäudehülle ab. Erst das perfekte Zusammenspiel der verschiedenen Gewerke und deren Wirkungsweisen macht diese zur klimaaktiven Fassade, die sich automatisch an die gegebenen Witterungseinflüsse anpasst. Den größten äußeren Einfluss auf die Gebäudehülle hat heute die Sonnenenergie. Deshalb haben bauphysikalischen Größen wie der Wärmedurchgangskoeffizient, der Gesamtenergiedurchlassgrad und der Lichttransmissionswert einen hohen Einfluss auf die Klimafaktoren im Gebäude. Integrale Planungen mit dem Fokus auf die Gewerke der Gebäudehülle sind deshalb gefragter denn je. Hier setzt der Sonnenlicht-Manager Warema mit seinen ausgefeilten Eigenentwicklungen an, die weit über […]

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