Intelligente Konstruktion und modernste Materialien schützen Menschen vor Feuer, Rauch und Hitze

Im Ernstfall über zwei Stunden Feuersbrunst überstehen

Im Ernstfall über zwei Stunden Feuersbrunst überstehen

Die Nachfrage nach Sicherheitsprodukten, die Feuer und Beschuss sowie Einbruch und Vandalismus widerstehen, steigt weltweit. Dabei kommt dem Brandschutz in allen Bereichen von Gebäuden eine immer größere Bedeutung zu. Besonders hoch sind die Anforderungen an Mauerdurch­brüchen, an denen sich Menschen begegnen und Dinge aus­tauschen können, aber dennoch sicher voneinander getrennt sein sollen. Für solche Geldschleusen, Durchreichen, Ticket­schalter und Festverglasungen wie sie Tankstellen, Banken und Fußballstadien, aber auch Öffentliche Einrichtungen wie Justizvollzugsanstalten, Botschaften, Hochsicherheitstrakte, Ausländerbehörden oder Asylanlaufstellen einsetzen, werden inzwischen höchste und zertifizierte Sicherheitsstandards gefordert. Spezielle, in den Zargen verbaute Materialen werden im Brandfall zu Barrieren gegen Feuer und Rauch. Clevere Konstrukteure bauen sogar eine Wasserkühlung ein.


Jedes Zertifikat nach einem bestandenen Brandschutztest ist eine wohltuende Bestätigung unserer Arbeit, berichtet Dietmar Eitel, Chefkonstrukteur der Walter Wurster GmbH in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart. Seit 1967 fertigen die Schwaben Geldschleusen, Durchreichen, Ticketschalter und Festverglasungen in brandhemmenden Ausführungen je nach Anforderung. Dabei reichen die geprüften und zertifizierten Klassen von F30 bis F120. So sorgen intelligente Konstruktionen und entsprechende Materialien dafür, dass sich Menschen an der feuerabgewandten Seite solcher Elemente bis zu zwei Stunden sicher fühlen können vor Feuer, Rauch und Hitze. Von Anfang an sind die Experten des 1947 gegründeten Familienunternehmens bestrebt, die von ihnen versprochenen Qualitätsmerkmale durch offizielle Institutionen prüfen und zertifizieren zu lassen. Deshalb verfügen die allermeisten Produkte heute über Prüfdokumente der jeweiligen Klassen.

Qualität durch amtliche Prüfzertifikate nachweisen

Kommen zu den Anforderungen an den Brandschutz noch solche gegen Beschuss und Einbruch hinzu, werden die Aufgaben zwar komplexer, aber auch dafür hat das Unternehmen die passenden Lösungen. So gibt es Produkte mit Beschusshemmungen der Klassen FB2, FB3, FB4, FB6 und FB7 für die Tröge oder Schubladen und BR2, BR3, BR4, BR6 und BR7 für das Glas. Legendär ist dabei die vom Sohn des Firmengründers, Dieter Wurster, erfundene Fangmuldentechnik. Die raubt dem Geschoss sämtliche Energie und verhindert so, dass es aus der Mulde wieder austreten kann. So hat das Unternehmen eine offene Schiebemulde der Beschussklasse FB7 im Sortiment. Selbst wenn ein Täter mit einem Sturmgewehr in die Mulde feuert, braucht die Person hinter dem Schalter nicht um ihr Leben fürchten. Gegen Einbruch und Vandalismus reichen die geprüften und zertifizierten Produkte bis RC4.
Aber zurück zum Brandschutz: Warum sind die Produkte von Wurster so erfolgreich brandhemmend ausgelegt? Das erklärt uns Dietmar Eitel: Maßgeblich sind bei uns die drei Schritte Entwicklung/Konstruktion, Simulation und Fertigung. In der Entwicklung plant der Konstrukteur von Anfang an mit den modernsten und leistungsfähigsten Materialien. Neben Stahl und Edelstahl sind das vor allem brandhemmende Materialien. So werden an den neuralgischen Stellen einer Konstruktion mineralisch gebundene Cal­ciumsilicat-Brandschutzplatten eingesetzt. Sie bilden eine wirksame Schleuse gegen das Feuer an den Stellen, wo sich Feuer und Hitze ihren Weg von außen ins Innere suchen würden.

Bis zu 1000° C Hitze so lange wie möglich widerstehen
Diese Platten sind dimensionsstabil und selbsttragend. Sie lassen sich mit normalen Werkzeugen sägen, fräsen und bohren. Bei Konstruktionen wie den Durchreichen und Fensterelementen, bei denen hohe Wärmedämmung und Wärmespeicherfähigkeit gefordert werden, ist es nun die Aufgabe des erfahrenen und versierten Konstrukteurs, die Stahl- und Edelstahlprofile an den richtigen Stellen mit den Brandschutzplatten zu füllen. Nur so kann es gelingen, die auf der Feuerseite auftretende Temperaturentwicklung mit bis zu 1000° C abzuhalten.