Glas-Glas-Module verlängern Lebensdauer von Solarmodulen

Photovoltaik-Innovationen mit über 40 Jahre stabiler Leistung

Photovoltaik-Innovationen mit über 40 Jahre stabiler Leistung

Dipl. Wirtschafts-Ing. Tim Schoppe
Seit 2012 befindet sich die Solarbranche im Wandel. Während früher primär hohe Einspeisetarife gemäß dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) den Anreiz für die Investition in eine Solaranlage gegeben haben, ist die Motivation heute eine andere. Steigende Strompreise und Katastrophen wie in Fukushima tragen dazu bei, dass sich viele Menschen unabhängig vom Energieversorger machen möchten. Immer mehr Solaranlagen-Betreiber gehen dazu über, den Strom vom Dach selbst zu verbrauchen, statt ihn ins öffentliche Netz einzuspeisen. Dieser Wandel stellt an die Hersteller von Solarmodulen neue Anforderungen. Centrosolar gehört zu den wenigen verbliebenen Solarmodul-Produzenten, die in Deutschland fertigen. 2012 hat das Unternehmen als Vorreiter in der Branche ein neues Solarmodul entwickelt, das auf beiden Seiten mit einer nur 2 mm dünnen Glasscheibe ausgestattet ist. Herkömmliche Solarmodule haben nur auf der Vorderseite eine Glasscheibe und auf der Rückseite eine Folie.


Durch den Einsatz von 2 Glasscheiben ist das Modul robuster gegenüber Umwelteinflüssen und damit deutlich länger haltbar als Standard-Solarmodule. Die damit verbundene längere Lebensdauer macht die Module besonders interessant für den Eigenverbrauch. Jedes zusätzliche Jahr an Lebensdauer der Solaranlage bedeutet für den Betreiber ein weiteres Jahr eingesparte Kilowattstunden, die er nicht vom Energieversorger beziehen muss. Damit erhöht sich entsprechend die Rendite der Solaranlage. Modullebenszeiten von über 40 Jahren ermöglichen eine nachhaltige Unabhängigkeit vom Stromanbieter sowie eine Reduzierung der Strombezugskosten.

Meilenstein in der Photovoltaik durch Fortschritte in der Glas-Glas-Technologie
Die neue Generation der Glas-Glas-Module, die Centrosolar unter der Marke S-Class Vision vertreibt, hat das Unternehmen erstmals im Juni 2012 auf der Leitmesse Intersolar vorgestellt.
Durch den Einsatz eines nur 2 mm dünnen Rückseitenglases anstelle einer diffusionsoffenen Rückseitenfolie wird ein potentieller Schwachpunkt des Moduls durch eine haltbarere, nahezu unzerstörbare Komponente ersetzt. Diese Modifikation scheint auf den ersten Blick simpel, stellt aber eine Evolutionsstufe in der Photovoltaik dar. Die erste Generation Glas-Glas Module wurde bereits vor über 15 Jahren in den Anfängen der Photovoltaik entwickelt. Damals wurden sehr dicke Glasscheiben von 4 mm und mehr verwendet. Die erste Generation Glas-Glas Module scheiterte an hohen Preisen und dem durch das dicke Glas bedingte sehr hohen Gewicht. Die bei herkömmlichen Modulen eingesetzte Rückseitenfolie aus Kunststoff unterliegt einem Alterungsprozess, insbesondere wenn sie Witterungseinflüssen und Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Zur Einschätzung der Modullebensdauer wird die Alterung und Beeinträchtigung aufgrund externer Faktoren durch Klimakammertests simuliert. Bei Glas-Folien-Modulen konnte durch die Simulation von starken Umwelteinflüssen eine Haltbarkeit von bis zu 30 Jahren nachgewiesen werden. […]

Schreibe einen Kommentar