Gebäudesanierung: Beeinflussung der TGA durch den Gesetzgeber

EnEV, EEWärmeG & TrinkwV: Die dezentrale Versorgungstechnik ist Teil der Antwort auf Effizienzziele und Hygieneerwartungen

EnEV, EEWärmeG & TrinkwV: Die dezentrale Versorgungstechnik ist Teil der Antwort auf Effizienzziele und Hygieneerwartungen

Der Staat regelt per Ordnungsrecht, wie wir ein Gebäude neu bauen dürfen oder zu sanieren haben – Vorgaben wie die Energieeinsparverordnung ( EnEV), das Erneuerbare-Energien Wärmegesetz ( EEWärmeG ) oder die Umsetzung der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) treiben die Kosten. Der TGA-Planer kann allerdings mit smarten Kostenbremsen gegenhalten: Beispielsweise mit …


einer bauseits weniger aufwendigen Rohrleitungsführung zur Medienversorgung und dezentralen Wohnungsstationen. Nicht trivial ist das Handling von bi- oder multivalenten Heizsystemen; dafür sind aufeinander abgestimmte Regelkomponenten erforderlich.

Eine Studie der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (Arge) in Kiel zeigt: Jede Verschärfung der Energieeinsparverordnung (EnEV) hat die Baukosten überproportional verteuert. Untersucht wurde von der Arge die Entwicklung der Baukosten für ein durchschnittliches Mehrfamilienhaus mit zwölf Wohnungen einer durchschnittlichen Größe von 73 m². Mussten Wohnungsunternehmen für ein solches Mietshaus im Jahr 2000 noch 983,- € pro m² zahlen, waren es 2013 bereits 1330,- € ein Anstieg von 35 %. Seitdem die Bundesregierung über die EnEV den Wohnungsunternehmen und privaten Vermietern auch vorgibt, welche Heiztechnik angewandt werden muss, hat sich die Kostenverteilung beim Neubau deutlich verändert: Der Anteil des Rohbaus an den Gesamtkosten ist in den vergangenen Jahren immer stärker geschrumpft, während die beim Innenausbau anfallenden Aufwendungen im technischen Bereich immer weiter gewachsen sind. Bei der Sanierung spielen die Kosten der Haustechnik eine noch größere Rolle. Nicht nur das – auch deren Komplexität nimmt zu. Kann man hier vereinfachen und Kosten reduzieren?

Verschenkte Potenziale im Heizungskeller
Berechnungen der dena ( Deutsche Energieagentur ) haben ergeben, dass ein Vier-Personen-Haushalt im Jahr 2012 knapp 100 € mehr pro Monat für Wärme aufwenden musste als noch im Jahr 2000 – ein spürbarer Kostenanstieg um 88 %. Dennoch ist die Energiewende in den deutschen Heizungskellern noch nicht angekommen. Dies verdeutlicht die 2014 vom Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e .V. ( BDH ) und vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks Zentralinnungsverband ( ZIV ) vorgelegte Auswertung über den energetischen Zustand der Heizungsanlagen in Deutschland. Von den insgesamt rund 20,5 Mio. zentralen Wärmeerzeugern sind 71 % der Anlagen unzureichend effizient und damit modernisierungsbedürftig. Ein Großteil der Heizungen ist weit über 20 Jahre alt. In der Statistik setzen sich die Trends der Vorjahre weitestgehend fort. Gas bleibt der dominierende Energieträger. Veraltete Gas-Heizwertkessel machen mit 8,9 Mio. Geräten noch immer den Löwenanteil im Wärmemarkt aus. Demgegenüber steigt die Anzahl der installierten hocheffizienten Gas-Brennwertkessel auf insgesamt 4,2 Mio. Stück. ändert bleibt, vielfach aus Komfortgründen sogar wächst. Die Warmwasserbereitung von Wohngebäuden wird so in Zukunft aus energetischer Sicht einen höheren Stellenwert einnehmen. Wie später aufzuzeigen ist, kommen hygienische Anforderungen hinzu. Stellt sich die Frage, wie der TGA-Planer beide Ent – wicklungen zu lösen vermag.

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