Flüssige Biomasse für bewährte Technologien

Öl-Heizkessel mit Zukunft

Seit den 80er Jahren wird Biodiesel als  Treibstoff für Autos genutzt. Heute  wird darüber nachgedacht, modifizierten Biodiesel anstelle von Heizöl  zum Heizen zu verwenden. Die Rohstoffe  für die Herstellung dieses so genannten  Bioheizöls werden aus ausgewählten pflanzlichen Ölen und tierischen Fetten  gewonnen. In naher Zukunft wird es  möglich sein, aus jeder Pflanze diese  CO2-neutrale flüssige Biomasse  herzustellen. Dies bedeutet auch den  umweltschonenden Einsatz eines  heimischen erneuerbaren Brennstoffes

Dipl.-Ing. Günther Köb, Marketing und Entwicklung Öl-/Gasheizkessel
Seit den 80er Jahren wird Biodiesel als Treibstoff für Autos genutzt. Heute wird darüber nachgedacht, modifizierten Biodiesel anstelle von Heizöl zum Heizen zu verwenden. Die Rohstoffe für die Herstellung dieses so genannten Bioheizöls werden aus ausgewählten pflanzlichen Ölen und tierischen Fetten gewonnen. In naher Zukunft wird es möglich sein, aus jeder Pflanze diese CO2-neutrale flüssige Biomasse herzustellen. Dies bedeutet auch den umweltschonenden Einsatz eines heimischen erneuerbaren Brennstoffes

VERBRENNUNGSVORGANG VON BIOHEIZÖL

Bioheizöl und herkömmliches Heizöl weisen trotz unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung einen ähnlichen Brennwert auf. Bioheizöl trumpft jedoch mit einem geringeren Stickstoffgehalt, einem geringeren Schwefelgehalt und einem höheren Sauerstoffgehalt auf. Am Ende der Verbrennung stehen daher geringere NOx- und COEmissionen und weniger Ruß. Durch die Reduzierung der Rußentwicklung wird der Wärmetauscher des Heizkessels weniger verschmutzt und die hohe Wärmeübergangsrate sorgt für einen konstant guten Wirkungsgrad. Durch den reduzierten Schwefelgehalt werden Kessel und Anlagenteile weniger belastet und das Risiko der Korrosion herabgesetzt.

EIGENSCHAFTEN VON BIOHEIZÖL

Neben dem Verbrennungsverhalten unterscheiden sich Heizöl und Bioheizöl durch weitere Eigenschaften, die unbedingt bei der Planung von Anlagen zu berücksichtigen sind. So nimmt Bioheizöl Feuchtigkeit auf, die bei längeren Stillstandszeiten z.B. an Ölpumpen zu Korrosion führen kann. Außerdem ist sein Säuregehalt höher als bei Heizöl, wodurch es als Lösungsmittel wirken und im Laufe der Zeit Kunststoffe quellen lassen kann. Gemäß der EN 14213 muss der Säuregehalt von dem Hersteller des Bioheizöls deshalb auf ein Minimum reduziert werden. An Verengungen und Stellen mit geringer Fließgeschwindigkeit können sich bei Temperaturen über 100 °C Ablagerungen bilden, so beispielsweise im Ölvorwärmer und in der Öldüse. Schließlich ist Bioheizöl im Vergleich zu mineralischen Ölen als natürliches Produkt einer schnelleren Alterung unterworfen.

HEIZKESSEL, LAGERUNG UND TRANSPORT VON BIOHEIZÖL

Da sich durch die Eigenschaften des Bioheizöls der Verbrennungsprozess verändert, müssen Brenner entsprechend angepasst werden. Kessel- und Anlagenteile, die mit Bioheizöl in Kontakt kommen wie beispielsweise Schläuche und Pumpendichtungen, müssen aus einem säurebeständigen Kunststoff sein; Kupferleitungen und Messingteile lassen das Heizöl vorzeitig altern. Für Lagerung und Transport von Bioheizöl dürfen nur geeignete gereinigte Kunststofftanks oder Edelstahltanks verwendet werden. Bei der Lagerung sollte ein Schutz vor Sonneneinstrahlung vorgesehen werden. Da Bioheizöl biologisch abbaubar ist, läuft es im Gegensatz zu herkömmlichem Heizöl nicht unter Gefahrengut. Somit entfallen zahlreiche Vorschriften und Auflagen; zu beachten sind jedoch die örtlichen Vorschriften.

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