Passender Werkstoff für Edelstahlrohre in der Heizungstechnik 1.4520 – Spezialisierte Edelstähle als Alternative für Heizung und Trinkwasser
Sven Pitzer
Nickelfreier Ferrit ist ein preiswerter und speziell angepasster Edelstahl für geschlossene Wasserkreisläufe bei Heizungen und Kühlungen in der Gebäudetechnik.
Nachdem der ferritische Chromstahl 1.4521 im Bereich der Trinkwasserhausinstallation seinen festen Platz eingenommen hat und seine Berechtigung als preisstabilerer und technisch gleichwertiger Werkstoff gegenüber 1.4401 in Fachkreisen unbestritten ist, folgt jetzt der ebenfalls ferritische Werkstoff 1.4520 als günstigere Alternative für Heizungs- und sonstige geschlossene Wasserkreisläufe.
Kupfer hat nach dem Preiseinbruch im Zusammenhang mit der Krise 2008 bereits wieder das vorher vorhandene Niveau erreicht und zeitweise sogar überschritten. Sicherlich war diese Preisentwicklung auch unterstützend bei der Entscheidung einiger Kupferrohranbieter, die Wanddicken ihrer Rohre für die Haustechnik zu verringern, um somit Werkstoff zu sparen. Im Bereich der metallischen Alternativen für Heizungen im Bauwesen ist es besonders das dünnwandige Stahlrohr mit den zugehörigen Pressverbindern, das sogenannte „C-Stahl-System“, das einen deutlichen Marktanteil gewonnen hat.
Dieses System aus Kohlenstoffstahl ohne nennenswerte Legierungsanteile bietet jedoch bei Verlassen der vorgeschriebenen Installations- und Betriebsweise nur geringe Reserven gegen Korrosionserscheinungen und wird schon in anderen Fachbeiträgen kritisch betrachtet. So häufen sich laut einer im Dezember 2011 erschienenen Veröffentlichung vom Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V. Korrosionsschäden mit C-Stahlrohren aus der Heizungsinstallation.
Spezialisierte Edelstähle als neue Alternative für Heizung und Trinkwasser
Mit dem „kleinen Bruder“ des aus der Trinkwasserhausinstallation bekannten Edelstahlwerkstoffs 1.4521, dem Werkstoff 1.4520, bietet sich hier eine Alternative aus nichtrostendem Stahl an, die stabile und attraktive Preise mit den bekannten Vorzügen von Edelstahl rostfrei verbindet. Beiden Werkstoffen gemein ist, dass sie nicht wie die austenitischen nichtrostenden Stähle mit dem Element Nickel legiert sind. Nickel ist für die Korrosionsbeständigkeit von Edelstahl rostfrei nicht das maßgebende Element und für die Sanitär- bzw. Heizungstechnik technisch nicht notwendig.
Im Hinblick auf die Beständigkeit gegen Lochkorrosion, die über eine Formel zur Berechnung der Wirksumme abgeschätzt werden kann, auch PRE genannt (Pitting Resistance Equivalent), zeigt sich dies dadurch, dass das Element Nickel dort überhaupt nicht betrachtet wird. Es sind die Elemente Chrom und Molybdän, die hier dominant sind. Bei manchen besonders hochlegierten Werkstoffen wird auch der Stickstoffgehalt, in unterschiedlicher Gewichtung, mit betrachtet. Die in den hier beschriebenen Werkstoffgruppen überwiegend anerkannte Formel lautet […]