Energetisch sinnvolle Schwimmbad-Erwärmung

Einsatz optimierter Wärmetauschersysteme

Im Beitrag geht es um ganz speziell um  praxisrelevante Planungskriterien,  damit mit anlagentechnisch sinnvollen  Beckenwasser-Erwärmungsmöglichkeiten  Schwimmbäder bei Laune gehalten werden  können.

Christoph Saunus, Technischer Leiter
Im Beitrag geht es nicht um die Technologie passiver und aktiver Energiesparmaßnahmen im allgemeinen, sondern ganz speziell um praxisrelevante Planungskriterien, damit mit anlagentechnisch sinnvollen Beckenwasser-Erwärmungsmöglichkeiten Schwimmbäder bei Laune gehalten werden können.

Die Möglichkeiten der Beckenwassererwärmung in Hallen- und Freibädern sind von der energetischen Nutzung her sehr vielfältig. Häufig gibt es sinnvolle Kombinationen von konventionellen Heizmitteln mit Alternativenergien oder in Verbindung mit rekuperativen Wärmerückgewinnungssystemen.

Heizsysteme zur Beckenwassererwärmung:

  • Dezentrale Fernwärme
  • Zentrale Gebäudeheizung
  • Elektroenergie
  • Abwärmenutzung
  • Solarenergie
  • Wärmepumpen
  • Wärmerückgewinnung

Allgemeine Planungshinweise

Im privathäuslichen Bereich darf die zur Erwärmung des Schwimmbadwassers benötigte Heizenergie nicht zu der für die Gebäudeheizung errechneten Kesselleistung addiert werden. Dies ist einerseits nicht notwendig und würde andererseits dem Sinn des Energieeinsparungsgesetzes zuwiderlaufen. Denn eine Erhöhung der Kesselleistung lediglich zur Beckenwassererstaufheizung hätte eine unnötige Vergrößerung der Kesselleistung zur Folge. Dieses mindert wiederum automatisch den Kesselwirkungsgrad respektive den Jahresnutzungsgrad. Damit erhöht sich zwangsläufig auch der Energieverbrauch.

Diese energetische Wechselwirkung tangiert selbstverständlich auch die Leistungsberechnung des Beckenwasser- Wärmetauschers, denn die Heizleistung, das heißt die Größe des Wärmetauschers, richtet sich nach der Beckenwasseraufheizzeit in Abhängigkeit zur Kesselleistung. Im Privatschwimmbadbereich mit Wärmeerzeuger- Nennleistungen um ca. 20 kW rechnet man mit einer Beckenwasseraufheizzeit von etwa ein bis max. zwei Tagen, im öffentlichen Bäderbereich je nach Wasserfläche bzw. Wasservolumen hingegen mit zwei bis vier Tagen. Hierbei ist zu beachten, dass die heute üblichen modernen Niedertemperatur- oder Brennwertkessel nicht mehr wie früher eine konstante Kesseltemperatur fahren, sondern sich lastabhängig regeln. Das heißt, die modernen Heizkessel fahren energetisch optimiert nur noch bedarfsgerecht mit gleitendem, der jeweiligen Außentemperatur angepasstem Temperaturniveau einschließlich Nachtabsenkung. Folglich ist es sinnvoll, bei der primären Heiztemperatur zur Beckenwassererwärmung von rechnerischen 80°C auszugehen und die Beckenwasserbeheizung nicht unbedingt bei Außentemperaturen um ca. -10°C vorzunehmen.

Schreibe einen Kommentar