Die sorptionsgestützte Klimatisierung

Neu erlangte Bedeutung und Vorteile im Zusammenhang mit Solarluftkollektoren

Die sorptionsgestützte Klimatisierung: Seit mehr als 10 Jahren ringt die sorptive Kühlung um Anerkennung. Dieses ökologisch und ökonomisch so vorteilhafte System verdient weiterhin mehr Beachtung - insbesondere vor dem Hintergrund des neu ins Gespräch gekommenen Solarluftkollektors

Dipl.-Ing. Detlef Hagenbruch
Seit mehr als 10 Jahren ringt die sorptive Kühlung um Anerkennung. Dieses ökologisch und ökonomisch so vorteilhafte System verdient weiterhin mehr Beachtung – insbesondere vor dem Hintergrund des neu ins Gespräch gekommenen Solarluftkollektors,der bei den üblichen Regenerationstemperaturen die Feuchteaustreibung aus der Entfeuchtung direkt übernehmen kann.

Die Notwendigkeit

Anhaltende Hitzeperioden mindern in beträchtlichem Maße die Schaffenskraft der Menschen in nicht klimatisierten Räumen. Außerdem beeinflussen zusätzliche Wärmequellen in Büros, Produktionshallen etc. das Umgebungsklima und damit die dort arbeitenden Menschen. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass die Leistungsfähigkeit des Menschen bei Temperaturen von ca. 19 Grad Celsius am höchsten ist; jenseits von 30 Grad Celsius sinkt die Leistungsfähigkeit unter fünfzig Prozent.

Somit wird in den meisten Fällen eine Klimaanlage unumgänglich. Von eminenter Bedeutung ist aber ebenfalls die Raumluftfeuchte, bei deren Festlegung auch der indirekte Einfluss auf den Menschen durch Bakterien, Viren,allergische Reaktionen, Ozon-Produktion u.a.m. zu beachten ist. Als optimaler Bereich werden überschlägig 40-55% relative Feuchte angesehen. Derartige Aufgabenstellungen löste man in der Vergangenheit durch konventionelle Klimaanlagen mit Kältemaschinen und den unumgänglichen Kühltürmen. Diese Systeme werden heute vermehrt kritisch hinsichtlich Ökonomie und Ökologie beurteilt, denn angenehme Raumluftzustände sind inzwischen auch ohne Kältemaschine realisierbar.

Ein solches Klimasystem wird seit nahezu 20 Jahren erfolgreich in Japan und den USA eingesetzt und seit 1991 von innovativen deutschen Fachplanern ebenso zögerlich eingeplant wie von qualifizierten Anlagenbauern installiert. Das System schafft ein naturgerechtes Klima und beruht auf der Tatsache, dass durch adiabate Verdunstung eine kühlende Wirkung zu erzielen ist. Dieser Effekt allein ist noch nicht ausreichend, um viele Lastfälle einer Klimaanlage abzudecken. Wird die zu konditionierende Luft jedoch vorher entfeuchtet, lässt sich die Verdunstungskühlung auf fast alle Anwendungen der Klimatechnik ausdehnen.

Die Vorzüge

Dieses sogenannte SGK-System liegt bei Investitionskostenvergleichen in derselben Größenordnung wie eine konventionelle Klimaanlage mit Ventilatoren, Befeuchter, Erhitzer, Kühler, Wärmerückgewinnung, Kompressionskältemaschine, Kühlturm einschließlich aller Nebenaggregate und des dafür erforderlichen Mess-, Steuer- und Regelungsaufwandes. Das SGK-System arbeitet ganz ohne Gefahrstoffe oder gar hohe Drücke. Aus diesen Gründen gibt es auch keine besonderen Anforderungen an die Sicherheitstechnik und die Aufstellungsräume.

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