Dezentrale Gebäudeautomation in Luxusparkgarage

Planung beschränkt Versorgungsinstallationen auf nur 24 cm Höhe unter der Decke

Eine ausgeklügelte, dezentrale Gebäudeautomation sammelt nicht nur verschiedene Daten, sondern steuert und visualisiert auch die Gewerke Beleuchtung und HLK zuverlässig - bei einer zur Verfügung stehenden Höhe von nur 24 cm unter der Decke.

Dipl.-Phys. Martin Witzsch
Am Tor zum autofreien Zermatt enstand der exklusive Matterhorn Terminal Täsch, in dem Besucher ihre Autos abstellen und direkt in die Bergbahn einsteigen können. Eine ausgeklügelte, dezentrale Gebäudeautomation sammelt nicht nur verschiedene Daten, sondern steuert und visualisiert auch die Gewerke Beleuchtung und HLK zuverlässig – bei einer zur Verfügung stehenden Höhe von nur 24 cm unter der Decke.

BESUCHERFREUNDLICHE AUSSTATTUNG
Die 2,30 m hohe Parkhauseinfahrt genügt selbst bulligen Fahrzeugen. Statt einengender Schranken lenken Lichtzeichen und individuelle Beleuchtung den Fahrer sanft zu den günstigsten Parkplätzen. Durch Automatiktüren, Lifte und Rampen geht es auch mit viel Gepäck bequem in die Wartehalle. Gezielt genutzte Abwärme aus den beheizten Bereichen sorgt auf den Gängen für angenehme Temperaturen. Direkt beheizt sind Aufnahmegebäude und die Bahnhofshalle.

DEZENTRALE VERSORGUNGSTECHNIK
Bereits durch die Architektur sind dezentrale Lösungen vorgegeben. So lässt im Parkhaus die erwähnte Durchfahrtshöhe nur noch 24 cm Raum für die Installation unter der Decke – zu wenig für Kreuzungen zwischen Abwasser-, Lüftungs- und Elektro installationen. Deshalb erfolgt die Versorgung durch mehrere über die Parkdecks verteilte Einspeisungen und Monoblocks (autarke Lüftungen) mit jeweils eigenen Steuerungen. So lassen sich einzelne Abschnitte über kurze Wege kreuzungsfrei versorgen. Das entwickelte Konzept vereint Dezentralität, Durchgängigkeit und Erweiterbarkeit:

  • Kommuniziert wird ausschließlich über Ethernet,
  • die Hauptachse bildet ein Glasfaserring,
  • Switche sorgen für den Übergang zur Verdrahtung.
  • Dank der Ringstruktur ist die Versorgung redundant ausgelegt.

STEUERN UND KOMMUNIZIEREN PER FELDBUSKNOTEN
In Täsch dient das WAGO-I/O-SYSTEM 750, Abb.3, nicht nur als Datensammler, sondern übernimmt die gesamte Steuerung und Visualisierung der Gewerke Beleuchtung und HLK. Dafür sind gut 40 Knoten über das gesamte Gebäude verteilt. Diese übernehmen z. B. die Steuerung eines Monoblocks, Abb.2, oder die Beleuchtung eines Gebäudeteils.

Die Software WEBfactory ist für die Archivierung und für die übergeordnete, vollständig webbasierte Visualisierung zuständig. Fällt die Zentrale aus, läuft alles weiter. Das System ist für den dezentralen Einsatz optimal abgestimmt und bietet zudem die unterschiedlichsten Ein- und Ausgänge.

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