Dezentral statt zentral: Vorteile hinsichtlich der Trinkwasserversorgung

Alternatives Versorgungskonzept bei der Wohnbausanierung

Alternatives Versorgungskonzept bei der Wohnbausanierung

Frank Pawlak-Sturm
Dezentrale Wohnungsstationen sind eine Alternative zur traditionellen energetischen Versorgung in Gebäuden (Zentralheizung mit zentraler Trinkwassererwärmung). Kompakt gebaut und konzeptbedingt sehr montagefreundlich, ermöglichen sie bei der Wohnbau-Sanierung eine effiziente Heizungswasser- und eine bedarfsgerechte Warmwasserbereitstellung. In der Praxis sorgt dieses Konzept für reduzierte Energiekosten, so dass die Bewohner nach der Sanierung trotz der notwendigen Mieterhöhung in aller Regel am Ende günstiger wohnen als zuvor.
Interessantes Detail: Die jährliche Überprüfung auf Legionellen im Trinkwarmwasser (Stichwort: neue Trinkwasserverordnung) entfällt bei diesem Versorgungskonzept.


Bundesweit gibt es fast 18 Mio. Wohn­gebäude mit knapp 39 Mio. Wohn­einheiten. Und das sind Deutschlands wichtigste Energieverbraucher: 40 % der gesamten in Deutschland aufgebrachten Energie werden in Gebäuden „verbraucht“, davon wiederum 85 % für angenehm tem­perierte Räume und warmes Wasser. Der Gebäude-Altbestand ist der mit Ab­stand größte Energiefresser, wurden doch drei Viertel aller Gebäude vor der 1. Wär­meschutzverordnung errichtet und sind entsprechend geplant.

Ziel der Bundesregierung ist es, den Wär­mebedarf von Immobilien bis 2020 um 20 % zu reduzieren. Um dieses Ziel zu errei­chen, sind eine jährliche Sanierungsquote von ca. 3 % und eine Neubauquote von 1 % notwendig, so die Studie „Energie- und Ressourceneffizienz im Immobilien­management“ der Roland Berger Strategy Consultants vom Dezember 2011. Dann ist es möglich, bis 2020 rund 184 TWh an Wärmeenergie pro Jahr einzusparen. Das entspricht dem jährlichen Wärmeenergie­bedarf von etwa 10 Mio. Haushalten und lässt diese jährlich rund 17 Mrd. € einspa­ren.

Dieser „Lohn der Mühe“ ermuntert Immo­bilienbestandshalter, auf zu kurzfristige Amortisationszeiten bei den Investitionen in Effizienzmaßnahmen zu verzichten: Der durchschnittlich geforderte Amortisations­zeitraum bei Investitionen in Effizienzmaßnahmen liegt bei 5 Jahren, mehr als 40 % akzeptieren sogar Return-on-Investment (ROI)-Zeiträume von über sechs Jahren. Die Verwalter erwarten allerdings trans­parente Wirtschaftlichkeitsnachweise, möglichst auf der Grundlage von Referenzprojekten. Merke: Praktiker lassen sich nun einmal am schnellsten durch in der Praxis realisierte Maßnahmen und Ergebnisse überzeugen. Und da ist noch viel zu tun, denn energe­tisch saniert werden derzeit in Deutsch­land […]

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