Modernes, wartungsfreies Raummanagement
Dipl.-Ing. Claudia Zeller
Die seit Juli 2010 gültige EU-Gebäuderichtlinie EPBD im Verbund mit der in Kraft getretenen EN 15232 zur Energieeffizienz von Gebäuden hat weitreichende Folgen für die künftige Gebäudetechnik in ganz Europa:
– Auf Grund immer besserer Dämmung erhöht sich die Luftdichtheit von Gebäuden.
– Zugleich steigen so aber auch die CO2-Konzentrationen in den Räumen beträchtlich.
– Dadurch werden bedarfsgeregelte Lüftungsanlagen sowohl im Wohnungsbau als auch im kommerziellen Bau unentbehrlich.
– Für effiziente Lüftung ist eine präzise Messung der Luftqualität unabdingbar.
– Nur hochwertige und langzeitstabile Sensoren mit reproduzierbaren Messgrößen können Lüftungsanlagen zielgenau zu steuern.
Insbesondere in Niedrigenergiegebäuden und Passivhäusern sind deshalb mechanische Lüftungsanlagen absolut notwendig, um kontraproduktive Wirkungen der immens verbesserten Gebäudedämmung zu verhindern. Dies gelingt durch ausgeklügelte Lüftungsregelungen, die durch hochwertige Sensoren jederzeit für genügend frische Luft und eine reduzierte Schadstoffbelastung sorgen. Auch in der Arbeitswelt sorgt heutzutage ein effektives Raummanagement für effektive Leistung, denn nur wer sich in seinem Büro wohlfühlt, der arbeitet besser.
Ein wesentlicher Indikator für ein angenehmes Raumklima ist neben der Temperatur und der relativen Feuchte auch die Luftqualität. Entscheidend für letztere ist der Anteil an Kohlendioxid (CO2). Steigt ihre Konzentration an, sinkt die Aufmerksamkeit der im Raum anwesenden Personen. Unzufriedenheit, fehlerhaftes Handeln und sogar vermehrte Krankheitstage sind die Folge. Die CO2-Konzentration zu messen, ist daher ein Muss. Vor allem in Räumen mit unterschiedlicher Raumbelegung wie Besprechungszimmern oder Theatersälen, steigert eine bessere Luftqualität die Sicherheit, das Wohlbefinden und die Effizienz eklatant.
Was ist CO2?
Kohlendioxid (CO2) ist ein gasförmiger Bestandteil der Erdatmosphäre. Der Anteil in natürlicher Umgebungsluft beträgt etwa 0,04%, was 400 ppm (parts per million, Millionsten) entspricht. Mit jedem Atemzug wird von Menschen Sauerstoff (O2) in Kohlendioxid umgewandelt. Obwohl Kohlendioxid unsichtbar, geruchsneutral und chemisch nicht aktiv ist, macht sich ein erhöhter CO2-Gehalt bei Menschen durch rascheres Ermüden, Konzentrationsschwäche und erhöhten Fehlerhäufigkeit im menschlichen Handeln bemerkbar. In Räumen, in denen sich Menschen lange aufhalten, z.B. Wohn-, Schlaf- oder Büroräume, sowie in Räumen mit besonders vielen Menschen, z.B. Besprechungszimmer, Großraumbüros, Klassenräume, Kindertagesstätten, Kinos, Theater, Krankenhäusern, Hotel, Bildungseinrichtungen oder Bahnhöfe und Flughäfen etc. werden die negativen Auswirkungen umso rascher spürbar. In genutzten Innenräumen hängt die CO2-Konzentration im Wesentlichen von folgenden Faktoren ab: […]