BIM (be)nutzen – Erfahrungen sammeln und nachhaltig profitieren

Der Mehrwert liegt im „I“ von BIM

Der Merwert liegt im i von BIM

Für viele Planer ist BIM (Building Information Modelling) zum Bestandteil des Arbeitsalltags geworden. Zurück zum 2D-Plan möchten die wenigsten. Welche Erfahrungen vorliegen, wo und wie man in Projekten Vorteile aus der neuen Methodik ziehen kann und was die nahe Zukunft bringen kann, soll im Folgenden beleuchtet werden. Vor fast 10 Jahren (im Jahr 2008) stand an dieser Stelle ein Artikel mit dem Titel „Prozesse im Wandel – der Weg von CAD zu BIM“. Damals war Autodesk® Revit® als „BIM-Software“ ein relativ junges Produkt und hat die Bereiche Hoch- und Ingenieurbau abgedeckt – die TGA fehlte noch. Diese Lücke ist lange geschlossen, und der Theorie im damaligen Artikel ist schon lange die Praxis gefolgt. Vorab: Vieles ist so gekommen wie 2008 angedacht. BIM ist fest im Wortschatz der Branche verankert, und es gibt viele Projekte, die dank der BIM-Methodik erfolgreich (im Kosten- und Zeitrahmen) abgeschlossen werden konnten. Die Öffentliche Hand und die Großindustrie als bedeutsame Auftraggeber sehen in der Anwendung von BIM die einzige Möglichkeit, den Anforderungen von heute und morgen gerecht zu werden. Dabei geht es um viel:


Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Bauindustrie und einen großen Wirtschaftsfaktor. Daraus ist der Stufenplan des BMVI (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur) entstanden, der BIM bis zum Jahr 2020 zum Standard für Verkehrsinfrastrukturprojekte machen will (Quelle und weitere Informationen: www.bmvi.de).

Der Mehrwert liegt im „I“ von BIM

Mit dem Vorstoß des BMVI und weiteren Initiativen sehen sich die Pioniere von damals zu Recht belohnt. Die gewonnenen Erfahrungen lassen sich nicht mehr nehmen, Prozesse sind umgestellt und der Nutzen erkannt. Also: Sie sind bereit für Neues. Planungsbüros und andere am Bau beteiligte Unternehmen auf konventioneller, CAD-gestützter Arbeitsweise stellen sich der Herausforderung und überlegen bzw. planen den Weg hin zu BIM. Die Zeit bis zum effektiven Einsatz und die damit verbundene Lernkurve haben sich stark verkürzt. Es gibt immer mehr Anwendungen, die sich auf Basis des BIM-Ansatzes an der Wertschöpfungskette beteiligen. Eine wichtige und ggf. schmerzvolle Erfahrung haben all jene gemacht, die die Umstellung erfolgreich gemeistert haben: BIM ist kein CAD. Wer eine BIM-Software als CAD Programm sieht und nutzt, wird sich schwertun. Mit anderen Worten bedingt das Arbeiten nach der BIM Methodik eine Änderung von Auffassung und Abläufen. Die zeichnerische Darstellung bleibt – hinzu kommt das neue und wichtige Element Information, das „I“ in BIM. Hier steckt der wahre Mehrwert. Endlich gibt es einen Ansatz, der sämtliche Daten aufnehmen, darstellen, verarbeiten und zur Verfügung stellen kann. Vor dem Umstieg auf BIM steht eine detaillierte Analyse der eigenen Abläufe und das Gewinnen der Erkenntnis, welche Prozesse im eigenen Unternehmen sich wie ändern müssen. Dazu ein Beispiel aus der Praxis: Das BIM Datenmodell steht im Zentrum – Daten werden hinzugefügt, entnommen, genutzt, verändert und weiterentwickelt. In vielen Broschüren und Beiträgen kann man lesen, dass Daten „jederzeit und damit stets aktuell zur Verfügung stehen“. Was einerseits toll ist, verlangt andererseits veränderte Abläufe und im konkreten Beispiel schlichtweg Disziplin. Wenn jeder Projektbeteiligte seine Änderungen sofort teilt oder entnimmt und daraus Schlüsse zieht und Entscheidungen trifft, kann leicht Chaos entstehen. Also wird für das Projekt festgelegt, wann bzw. in welchen zeitlichen Abständen neue Planungsstände bereitgestellt werden.