Vom Sensor ins Rechenzentrum oder vielleicht doch gleich in die Cloud

Konvergente Nutzung der Netzinfrastruktur mit Steckverbindern

Konvergente Nutzung der Netzinfrastruktur mit Steckverbindern

Uwe Eisenmann
Bereits in den späten 90ern wurden die ersten industriellen Anlagen mit Ethernet Technologie erfolgreich aufgebaut. Waren es seinerzeit noch vornehmlich Leit- und Stellwarten die mit modernen Netzwerken ausgestattet wurden, ist heute diese Technologie auf allen Anwendungsebenen im Automationsalltag anzutreffen – wobei unterschiedliche Steckverbinder wie RJ45, M12 oder LWL für das Industrial Ethernet verwendet werden.
Eine klar strukturierte Infrastruktur und ein skalierbares Netzdesign schaffen heute weit reichende Möglichkeiten, das ständig wachsende Kommunikationsbedürfnis der Automationswelt zu bedienen.


Unter dem Begriff  „vertikale Integration“ entwickelte sich Industrial Ethernet Technologie zuerst auf der administrativen Ebene, dort wo Anlagen-, Produktions- und Maschinendaten ins unternehmensweite ERP System eingeflossen sind. Überlagerte Leittechnik (SCADA) und Anlagenrechner wurden ins Netzwerk eingebunden und lieferten zuverlässig Daten zur Optimierung der Produktions- oder Anlagensteuerung.

Im nächsten Schritt fand die Integration der sogenannten Steuerungsebene ins heterogene Netzwerk statt – so konnten neben den reinen Betriebsdaten auch direkt auf die SPS und die Industrie-PCs (IPC) zugegriffen werden. Dies war ein wesentlicher Schritt, der den Anwendern erlaubte, eine einfache und transparente Automation aufzubauen, ohne über hinderliche Schnittstellen kommunizieren zu müssen. Durch diese zuverlässige Kommunikation konnten die Daten und Anwendungen des Automationsnetzwerkes genauso sicher verwaltet werden wie die der IT. Dem nächsten Schritt zur zentralen Vorhaltung von Automationsanwendungen im Rechenzentrum stand und steht nichts im Wege.
Ob wir über kurz oder lang auch derartige Anwendungen in den Clouds finden werden, bleibt abzuwarten – noch findet diese Idee keinen breiten Zuspruch bei Automatisierern und produzierenden Anwendern.

Mit der weitergehenden Einführung der Ethernet Feldbus Lösungen wie z.B. Profinet, Ethernet/IP, Sercos3, Ethercat und anderen konnten die Automationsendgeräte im Feld direkt eingebunden werden. Meist wird dabei konsequent auf die gleiche Basistechnologie gesetzt, nämlich Ethernet, wie es im Standard IEEE 802.3 beschrieben ist, auf der darüber lediglich eine spezielle Protokollwelt aufsetzt – nur wenige Feldbus Ethernetlösungen adaptieren die Standardlösung mittels proprietärer Elektronik. Jetzt ist der flächenmäßigen Ausbreitung der Ethernet Automationsgeräte keinerlei Hindernis mehr im Wege. Immer mehr Anwendungen werden von konventionellen, oft sehr speziellen und langsamen Feldbussen auf Ethernet umgestellt. […]

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