Stromeinsparung durch innovatives Tageslichtkonzept

Die Prismenstruktur in der Kuppel ermöglicht zudem, dass auch flache Sonnenwinkel in die Röhre eingelenkt werden können, also gerade im Winter sowie in den frühen Morgen- und Abendstunden. Der Lichteinfall wird dadurch weiter verstärkt.

Dipl.-Ing. Markus Korsch
Sonnenröhren beleuchten den Düsseldorfer Flughafen. Der Flugsteig C wird künftig mit Tageslicht beleuchtet und spart somit enorme Energiekosten ein. Das Geheimnis ist eine Prismenkuppel. Der Umbau machte eine neue Lichtplanung erforderlich. Das neue Lichtkonzept sollte vor allem die Aspekte Nachhaltigkeit und Effizienz im Hinblick auf die Energie- und Betriebskosten beachten. Das Düsseldorfer Lichtplanungsbüro Rhein Licht hat unter diesen Parametern das neue Beleuchtungskonzept erarbeitet und dieses gemeinsam mit dem Düsseldorfer Architekturbüro Dolle und Gross sowie der Firma Interferenz Daylight entwickelt und umgesetzt.

Die bisherige Beleuchtung basierte auf einer reinen Kunstlichtlösung mit hohem Energieverbrauch und hohen Energiekosten. Durch die enormen Betriebszeiten am Flughafen und dem Gebot des sparsamen Ressourceneinsatzes ist die Integration eines innovativen Tageslichtsystems eine rationale und wirtschaftliche Entscheidung. Zusätzlich wird durch ein Tageslichtsystem die Lichtqualität für Besucher und Mitarbeiter des Flughafens noch erheblich gesteigert, da die spektrale Qualität des Tageslichtes für das menschliche Auge unübertroffen ist. Das kostenlose Sonnenlicht soll effizient für die Beleuchtung von Innenräumen genutzt werden.Interferenz Daylight hat mit „Solatube“ – übersetzt: „Sonnenröhren“ – die passende Lösung.

Funktion der Sonnenröhren
Das Tageslicht gelangt über eine Acrylglaskuppel auf dem Dach und eine hochreflektierende Röhre in das Gebäudeinnere. Durch die Verwendung einer Prismenkuppel kann doppelt so viel Licht eingeleitet werden und nach innen gelangen wie bei einem gleich großen Fenster. Die Prismenstruktur in der Kuppel ermöglicht zudem, dass auch flache Sonnenwinkel in die Röhre eingelenkt werden können, also gerade im Winter sowie in den frühen Morgen- und Abendstunden. Der Lichteinfall wird dadurch weiter verstärkt. Die Röhre hat einen Reflektionsgrad von bis zu 99,7 % pro Spiegelung. Das Tageslicht kann somit über 20 m in das Gebäudeinnere transportiert werden. Der Wirkungsverlust des Lichtes ist selbst bei derartigen Entfernungen minimal. Mittels einer Streuscheibe (Diffuser) wird das Licht dann gleichmäßig im ganzen Raum verteilt. Das Ergebnis sind hell erleuchtete Innenräume.

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