Sicherheitstechnik für Museen

Frank Große
Foto: © JackF   http://de.fotolia.com/

Foto: © JackF http://de.fotolia.com/

Kunstgegenstände stehen vermehrt im Focus von Dieben. Jährlich werden Exponate aus Sammlungen und Museen gestohlen und der weltweit entstandene Schaden geht in die Milliarden. Aber warum kommt es immer wieder zu diesen teils spektakulären Diebstählen? Einer der Hauptgründe sind die meist Denkmal geschützten Ausstellungsgebäude. Fenster und Türen sind schwer zu sichern und auch das Einbauen moderne Sicherheitstechnik ist oftmals schwer umzusetzen.

Eine recht einfache und doch effektive Methode der Sicherung ist das Platzieren von kleineren Exponaten in einem großen Abstand zu Türen und ein vermehrter Einsatz von Sicherheitsleuten. Dies reicht aber bei Weitem nicht aus, Kunstschätze optimal vor Diebstahl zu schützen. Verschiedene Experten weltweit versuchen gegenwärtig mit Projekten und der Umsetzung neuer Visionen im Bereich der Sichertechnik dem Problem eine Lösung zu bieten.

Im Technischen Gymnasium in Kerschenstein hat Herr Professor Peter Bäuerle ein Projekt zur Neuentwicklung von Sicherheitstechnik ins Leben gerufen. Dafür hat er junge interessierte Leute gewonnen, die – so wie er – der Erschaffung innovativer Technik zum Schutz von Exponaten offen gegenüberstehen. Der Museumsleiter, Herr Jan Merk, hat dabei große Ansprüche an die Jugendlichen und ihren Mentor gesetzt. Für das Markgräfler Museum sollen hochentwickelte Prototypen entstehen, welche neue Wege in Anwendung und Sicherheit begehen.

Grundsätzlich sind Exponate je nach Beschaffenheit, Größe und Unterbringungsmöglichkeiten unterschiedlich zu sichern. Dies ist nicht neu, nur haben sich die üblichen Vorkehrungen teilweise als nicht sonderlich sicher herausgestellt. Auch geht es darum, in alten historischen Gemäuern nicht mehr Kabel oder Verbindungsanlagen verlegen zu müssen als notwendig. Im Mittelpunkt neuster Entwicklungen stehen sensorische elektronische Sicherheitstechniken in minimaler Größe. Die Schüler des Kerschensteiner Gymnasiums setzen auf sensorische Lichtwagen. Hierbei wird ein Lichtwellenreiter zur Signalgewinnung genutzt. Außerdem geht es bei dieser Form der Sicherung um das Gewicht des jeweiligen Exponates. Sofern das Kunststück auch nur einen Hauch bewegt wird, reagiert der Sensor sofort auf die veränderte Gewichtsverlagerung. Die Transpondertechnologie würde dabei auch nur sehr geringe Ausmaße erreichen und keinerlei störende Kabel würden in Anwendung kommen.

Neben den Absicherungen gegen Diebstahl oder Vandalismus steht aber auch das Entgegenwirken gegen Naturgewalten wie Hochwasser im Zentrum des Geschehens. Die Kraft der Elemente kann Kunstgegenstände fatal schädigen und daher ist die Sicherung gegen solche Kräfte besonders wichtig. Verschiedene renommierte Unternehmen arbeiten schon an entsprechenden Lösungen.

Auf dem Gebiet der Sicherheitstechnik für Museen und Kunstgegenstände wird momentan viel Bewegung wahrgenommen. Große Wirkungen unter Einsatz minimaler Technik sollen erreicht werden. Die üblichen und auch bisher schon recht ausgereiften Methoden sollen überarbeitet und verfeinert werden.

Bisherige übliche Sicherheitstechnik in Museen und Ausstellungen:

  • Videoüberwachung im und rundum das Ausstellungsgebäude
  • Brandmeldesysteme
  • Einbruchmeldesysteme an den Exponaten und allen Gebäudeöffnungen
  • Zugangskontrollen an Ein- und Ausgängen
  • Objektschutz

Es bleibt abzuwarten, welche Neuerungen, vielleicht auch aus dem Schaffen der jungen Schüler unter Professor Bäuerle es bis zum tatsächlichen Einsatz schaffen. Letztlich ist es nicht nur Anspruch der Kulturliebhaber, Kunstgegenstände der ganzen Welt ausreichend zu schützen.
Quelle: ted-com.de

Schreibe einen Kommentar