Kumulierte Artikel zu: Brandverhalten von Baustoffen, Feuerwiderstand der Bauteile, Anlagentechnischer Brandschutz und dem Brandschutz dienenden gebäudetechnischen Anlagen.
Anforderungen und Bemessungen nach DIN 18232 Teil 5
Dipl.-Ing. Markus Best
Mit Veröffentlichung des Entwurfs der DIN 18232 Teil 5 im November 2012 ergeben sich für den Fachplaner von maschinellen Rauchabzugsanlagen neue Auslegungsgrundlagen. Diese unterscheiden sich zum bis dato aktuellen Weißdruck aus dem Jahr 2003 bzw. Mai 2012 teilweise deutlich.
Entrauchungssysteme haben die Aufgabe, im Brandfall eine raucharme Schicht über dem Boden sicherzustellen. Dadurch sollen Sichtverhältnisse gewährleistet werden, die die Evakuierung von Mensch und Tier sowie eine aktive Brandbekämpfung durch die Feuerwehr ermöglichen.
Die neue Brandklassifizierung arbeitet mit den bekannten sieben Brandklassen, die um Bewertungsklassen für Rauchentwicklung und brennendes Abtropfen ergänzt wurden.
Dipl.-Ing. Michaela Störkmann
Mit der Einführung der europäischen Produktnormen und der CE-Kennzeichnung von technischen Dämmstoffen
wurden die nationalen Brandklassifizierungen durch europäische Brandklassen ersetzt. Nach Ablauf der Koexistenzperiode
am 1. August 2012 dürfen nur noch technische Dämmstoffe vertrieben werden, die den europäischen
Produktnormen entsprechen und nach der neuen europäischen Brandklassifizierung geprüft wurden. Für brennbare
technische Isolierungen fordern die europäischen Normen Brandprüfungen im SBI-Test und Kleinbrandversuch.
Die neue Brandklassifizierung arbeitet mit den bereits aus anderen Bereichen der Baubranche bekannten sieben
Brandklassen, die allerdings um Bewertungsklassen für Rauchentwicklung und brennendes Abtropfen ergänzt
wurden. Eine geringe Rauchdichte kann im Brandfall lebensentscheidend sein, um eingeschlossenen Personen und
Rettungskräften einen schnellen und sicheren Zugang zu Fluchtwegen zu ermöglichen. Technische Dämmstoffe mit
einer geringen Rauchentwicklung tragen daher wesentlich zur Personensicherheit in Gebäuden bei.
Isolierung von Gussrohren in den Feuerwiderstandsklassen R 90 bis R 120 nach DIN 4102-11
Margarete Grote
Eine neuartige Brandschutz-Lösung für Deckendurchführungen von Gussrohren ermöglicht platzsparende, sichere Konstruktionen bei einfachster Verarbeitung und bietet Planern neue Freiheitsgrade. Seit vielen Jahren bewähren sich Gussrohre nach DIN EN 877 (SML) als Entwässerungslösung in Gebäuden.
Neben Stabilität und Langlebigkeit, Wirtschaftlichkeit und ressourcenschonender Herstellung – gusseiserne Abflussrohre sind komplett recycelfähig – sprechen die hervorragenden Schall- und Brandschutzeigenschaften für das Material.
Gussrohre sind „nicht brennbar“ (Baustoffklasse A 1 nach DIN 4102 und EN 13501-1), temperaturbeständig bis 400°C und erreichen ihren Schmelzpunkt erst bei etwa 1200°C. Allerdings könnten sie als gute Wärmeleiter im Brandfall das Feuer auf obere Stockwerke übertragen und allein durch die hohe Temperatur benachbarte brennbare Leitungen entzünden.
Verhinderung der Ausbreitung von Bränden durch Brandschutzelemente
Jens Göke, Dipl.-Ing. Dieter Brein
Besteht die Wärmedämmung aus einem brennbaren Material, bestimmt die Dämmung im Brandfall durch diese Eigenschaft die Brandweiterleitung unterhalb der Dachhaut wesentlich mit.
In Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle für Brandschutztechnik am Karlsruher Institut für Technologie sind umfangreiche Versuche über das Brandverhalten von Dachabläufen in großformatigen Stahltrapezdächern durchgeführt und analysiert worden. Ergebnisse zeigen, dass selbst kleine Dachdurchdringungen stark an der Ausbreitung von Bränden beteiligt sind, wenn das Feuer auf brennbare Dämmstoffe und Dachabdichtungen übergreift. Vorkehrungen für den vorbeugenden Brandschutz sind deshalb erforderlich.
Berechnung, Installation und Wartung von Entrauchungsanlagen
Dipl. Ing. Herbert Schmitt
Um bei einem Brand umfassende Brandschäden zu verhindern, vor allem aber um Menschenleben zu retten, werden im vorbeugenden baulichen Brandschutz Entrauchungsventilatoren eingesetzt. Die bei derartigen Katastrophen entstehenden Rauchmengen sowie die Wärme stellen die hauptsächliche Gefahr innerhalb der Gebäude dar. Geregelt sind die relevanten Vorgaben in der DIN 18232 sowie der EN 12101. Für den Menschen ist die größte Gefahr der Rauch und nicht die direkte Flammeneinwirkung.