SBR-Kleinkläranlage für häusliche Abwässer

erfüllt DIN 4261 Teil II/EN 12566 Teil I u. III

SBR-Kleinkläranlage für häusliche  Abwässer erfüllt DIN 4261 Teil II/EN 12566 Teil I u. III.

Dipl.-Betriebswirt (FH) Jürgen Mültner
Die Abwasserentsorgung in Deutschland ist nach wie vor ein zentrales Thema. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf den Bau von dezentralen Kläranlagen im ländlichen Raum gelegt. Grundstücks- Kleinkläranlagen (Abwasseranfall bis 8 m³/d, max. 53 EW) wurden in der Vergangenheit wegen ihrer einfachen technischen Ausbildung und dementsprechend begrenzten Reinigungsleistung als provisorische Lösung angesehen. Allerdings hat sich auf diesem Gebiet in den letzten Jahren viel getan. Heutige Kleinkläranlagen erzielen bei regelmäßiger Wartung hohe Reinigungsleistungen verbunden mit geringen Ablaufbelastungen und stehen nicht hinter der Leistung kleiner bzw. mittlerer Kläranlagen der öffentlichen Abwassersysteme zurück. Der Gesetzgeber hat mit Blick auf den Erhalt der Umwelt die Anforderungen an die Reiniungsleistung (Reinigungsklassen C, N, D, P, H) von Kleinkläranlagen erhöht. Nach der neusten Fassung der Abwasserverordnung vom 16.12.2002 sind in Deutschland nur noch biologische Reinigungsverfahren einzusetzen.

Dem SBR (Sequencing Batch Reactor) – Verfahren wird immer wieder seine besondere Eignung für dezentrale Lösungen als einfaches, platzsparendes und kostengünstiges Verfahren bescheinigt, bei dem die biologische Reinigung und die Sedimentation des chargenweise zugeführten Abwassers im gleichen Becken stattfinden. Besonders hervorgehoben wird in der Literatur die Flexibilität gegenüber Zulaufschwankungen.

INNO-CLEAN®, die Kleinkläranlage aus dem Hause KESSEL, ist eine solche SBR-Reinigungsanlage für häusliche Abwässer nach DIN 4261 Teil II/EN 12566, Teil I und Teil III. Das Wasser ist nach Gebrauch in Küche, Bad und Toilette mit organischen Stoffen, Nährstoffen und Haushalts-Chemikalien belastet. Das ungereinigte Schmutzwasser stellt eine Gefahr für Mensch, Tier und oberirdische Gewässer dar und muss entsprechend gereinigt werden. Dabei werden die Schmutzstoffe (Kohlenstoff- /Stickstoff-/ Phosphatverbindungen) aus dem Abwasser von schwebenden Mikroorganismen (Belebtschlammflocken) aufgenommen und über Stoffwechselprozesse (Energie- /Baustoffwechsel) in Biomasse umgewandelt.

Der Abbau von organischem Kohlenstoff (Reinigungsklasse C) sowie die Reduktion von Nitrat zu elementarem Stickstoff (Denitrifikation, Reinigungsklasse D) wird von heterotrophen Bakterien übernommen. Durch Nitrifikanten wird Ammonium unter aeroben Bedingungen von autotrophen Bakterien der Gattungen Nitrosomonas und Nitrobacter zu Nitrit und weiter zu Nitrat (Nitrifikation, Reinigungsklasse N) oxidiert. Beim Kohlenstoffabbau werden die höchsten Umsatzraten unter aeroben Bedingungen erzielt, während die Denitrifikation nur in anoxischem Milieu aktiviert wird. Ein gewisser Teil der Phosphatfracht aus dem Zulauf wird durch Mikroorganismen verstoffwechselt. Um jedoch die geforderten Grenzwerte einzuhalten (Reinigungsklasse P) wird ein entsprechendes Fällmittel zudosiert.

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