IFC-Austauschformat für die TGA

Bauwerksmodelle reduzieren Planungsaufwand

Die Zusammenarbeit der am  Planungsprozess eines Gebäudes  beteiligten Fachplaner aller Gewerke  läuft bei weitem nicht so effektiv und  einfach, wie uns der Fortschritt der  elektronischen Datenverarbeitung  vielleicht glauben macht.

Dipl.-Ing. Michael Degen, Regional Sales Director AEC Dr.Thomas Liebich, Consultant
Die Zusammenarbeit der am Planungsprozess eines Gebäudes beteiligten Fachplaner aller Gewerke läuft bei weitem nicht so effektiv und einfach, wie uns der Fortschritt der elektronischen Datenverarbeitung vielleicht glauben macht. Vor mehr als zehn Jahren ist die international aktive Industrieallianz für Interoperabilität (IAI e.V.) mit dem Ziel angetreten, diese Prozesse zu vereinfachen. Mitgliedsunternehmen arbeiten an Verfahren wie dem IFC(Industry Foundation Classes)- Standard oder BIM (Building Information Modeling), welche die Prozesse der Fachplaner untereinander und zwischen Bauherrn, Projektsteuerern und anderen Projektbeteiligten mit Hilfe von moderner Software integrieren. Im Mittelpunkt steht der intelligente Datenaustausch, der bisherige Verluste bei der Datenübergabe minimiert und neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit der Planer aufzeigt. Die IAI entwickelt einheitliche, herstellerneutrale Grundlagen für den Datenaustausch im Bauwesen und verringert so den Planungsaufwand, unter anderem durch Vermeiden von Redundanzen. Davon profi tiert auch der TGA-Planer

Die Arbeit von Architekten und Baufachplanern ist einerseits durch Kreativität, andererseits durch verschiedene verwaltungsinterne Vorgänge geprägt. Eine optimale Kommunikation – vor allem im Sinne des effizienten Datenaustausches – zwischen allen Projektbeteiligten wird zunehmend wichtiger.

IST-SITUATION

Heute ist der Austausch von Gebäudedaten wie CAD- Daten im 2D- und 3D-Format und insbesondere der damit verknüpften technischen Informationen wenn überhaupt nur über wenige, firmenspezifische Schnittstellen möglich. Die Schnittstellen sind nicht genormt und ihre Beschreibung ist häufig nicht frei zugänglich. Damit sind „fremde” Softwareprogramme benachteiligt, selbst wenn diese im Projekt mit Erfolg angewandt werden könnten. Die wenigen zugänglichen Schnittstellen können nur Teile der CAD-Daten übertragen, ein stichhaltiger konsistenter Datensatz wird dabei zerrissen. Die negativen Effekte stellen sich für die unterschiedlichen Planungsbeteiligten häufig wie folgt dar :

  • Die Datenübertragung von Planungszu Berechnungsprogrammen ist in der Regel unvollständig und fehlerhaft.
  • Die Programme sind nur selten kompatibel, Informationen gehen verloren und müssen zeitaufwändig und immer wieder neu erfasst und nachgebildet werden.
  • „Kleinere” Partner sind somit häufig gezwungen, die Softwaresysteme der „großen” Partner zu übernehmen – mit hohen Folgekosten (Lizenzgebühren, Schulungskosten) und Effektivitätsverlust.

Die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen. Man denke beispielsweise an Projekte, bei deren Planung alle Räume für die Energiebilanz wieder neu eingegeben oder Durchbrüche händisch nachgeführt werden mussten. Dieser nicht wertschöpfende, redundante Zeitaufwand ist bei den heutigen Honoraren oft schwer zu verdauen. Zusätzlich entstehen hohe, wenngleich vermeidbare Kosten bei Abstimmungsfehlern, die oft einen direkten Zusammenhang mit einer stark schwankenden Qualität der Baumaßnahme erkennen lassen.

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