Einsatz von rostfreiem Edelstahl

Rohrleitungswerkstoff für Trinkwasser

Wenn heute Stahl als  Rohrleitungswerkstoff in der  Trinkwasser- Hausinstallation  eingesetzt wird, ist Edelstahl rostfrei  unter dem Blickwinkel der  Langzeitbeständigkeit sicherlich der  Werkstoff der Wahl. Edelstahl haftet  aufgrund zahlloser höchst erfolgreicher  Einsatzmöglichkeiten der Ruf der  Unzerstörbarkeit an. Oftmals ist den  Endanwendern aber nicht vollständig  bewusst, dass es immer eines optimal  ausgesuchten Werkstoffes für den  jeweiligen Einsatzzweck bedarf.

Sven Pitzer, Technischer Leiter
Wenn heute Stahl als Rohrleitungswerkstoff in der Trinkwasser- Hausinstallation eingesetzt wird, ist Edelstahl rostfrei unter dem Blickwinkel der Langzeitbeständigkeit sicherlich der Werkstoff der Wahl. Edelstahl haftet aufgrund zahlloser höchst erfolgreicher Einsatzmöglichkeiten der Ruf der Unzerstörbarkeit an. Oftmals ist den Endanwendern aber nicht vollständig bewusst, dass es immer eines optimal ausgesuchten Werkstoffes für den jeweiligen Einsatzzweck bedarf.

Viele unterschiedliche Werkstoffe

Die Auswahl an unterschiedlichen Werkstoffen ist im Bereich rostfreier Stähle grundsätzlich enorm. Die Sorten der rostfreien Edelstähle lassen sich in Gruppen aufteilen.

Hauptgruppen

  • austenitische Chrom-Nickel-Stähle
  • ferritische Chrom-Stähle, s. Tabelle

Letztere spielen in der Trinkwasser- Hausinstallation keine Rolle und sollen daher an dieser Stelle auch nicht näher betrachtet werden. Die austenitischen Stähle, deren Hauptlegierungsbestandteile Chrom und Nickel sind, lassen sich wiederum grob in folgende Sorten unterscheiden:

  • ohne zusätzlichen Molybdänzusatz
  • mit Molybdänzusatz

(Molybdän ist ein Metall, das die Korrosionsbeständigkeit von Edelstahl rostfrei mit zunehmender Konzentration im Allgemeinen weiter verbessert.) Die Werkstoffe werden durch Werkstoffnummern abschließend eindeutig in ihrer Zusammensetzung definiert. Die Möglichkeit unter vielen verschiedenen Stählen wählen zu können, beinhaltet eigentlich schon, dass es unterschiedliche Einsatzgrenzen für die einzelnen Werkstoffe geben muss. Doch auch innerhalb einer Werkstoffnummer kann durch äußere Einwirkung die Korrosionsbeständigkeit verbessert oder auch verschlechtert werden.

Werkstoffe für die Trinkwasser-Hausinstallation

Die beiden in der Trinkwasser- Hausinstallation dominierenden Werkstoffe 1.4401 und 1.4571 gehören zu der Gruppe der Chrom-Nickel-Stähle mit zusätzlichem Molybdänzusatz. Grundsätzlich ist natürlich jeder Bauherr vollständig frei in seiner Werkstoffwahl. In Deutschland bietet jedoch ein DVGW-zertifiziertes Produkt die Gewähr dafür, sich für eine sichere Ausführung entsprechend dem anerkannten Stand der Technik zu entscheiden. Rohre aus nichtrostenden Stählen für die Trinkwasser-Hausinstallation dürfen seit der Ausgabe November 2003 des DVGW-Arbeitsblattes GW541 nur noch aus molybdänlegierten Werkstoffen bestehen. Ohne besonderen Nachweis zugelassen sind hier die Werkstoffe 1.4401, 1.4571, 1.4404, 1.4436 und 1.4435. Mit der Auswahl eines DVGW zertifizierten Edelstahlrohres haben Bauherr, Planer und Installateur also automatisch einen hochwertigen Werkstoff erworben, der den üblichen Anforderungen vollständig gerecht wird. Trotzdem unterliegen auch diese sehr sicheren und erprobten Werkstoffe Einsatzbeschränkungen, da sie durch falsche Betriebsweise geschädigt werden können. Dies ist relativ unabhängig vom jeweiligen Rohranbieter bzw. Rohrhersteller zu betrachten. Wie bereits oben erwähnt, haben jedoch Herstellverfahren und Analyseschwankungen innerhalb eines Werkstoffes durchaus Einfluss auf die Korrosionsbeständigkeit. Wie kann der Anwender aber herausfinden, welches Produkt innerhalb der Angebote die meisten Reserven bietet?

Schreibe einen Kommentar