Energieeffizienz mit Gebäudeintegrierter Solartechnologie

Wärme und Strom von Fassade und Dach

Der bedarfsorientierte Energieausweis gilt als Schlüssel für die Energieeffizienz bei (bestehenden) Bauten. Mittels solarer Energie beispielsweise lässt sich ganzjährig deutsch Energie einsparen, da sowohl gekühlt als erhitzt werden kann. Die solaren Zellen müssen nicht automatisch aufs Dach gebaut werden, sondern können als gestalterisches Element eingeplant werden.

Dr. Adalbert Sauter, Baubiologe u. Energieberater
Behagliche Wärme in Wohn- oder Bürogebäuden ohne Heizöl bzw. Erdgas ist ein Grundbedürfnis. Mit innovativen Entwicklungen und ansprechender Fassadengestaltung inkl. Denkmalschutz lässt sich dies unter Einsatz regenerativer Energietechnik umsetzen. Im Bereich der Heiztechnik bedarf es für den Gebäudeeigentümer keiner hohen Investitionen – Energie-Liefer-Contracting. Für die Gebäudehülle bietet die KfW und BAFA sehr interessante Unterstützung an. Schwachstellen eines Gebäudes sind vom Energieberater schnell erfasst: alte Fenster, mangelnde Dämmung von Außenfassade und Kellerdecke sowie ein veraltetes Heizsystem mit Nachtspeicheröfen. Eine Infrarot-Kamera zeigt die Wärmebrücken am Wohnungsbau und an Gewerbebauten. Diese Untersuchung wird bei Wohnbauten öffentlich gefördert. Als Ergänzung zur Vor-Ort-Beratung (BAFA-Förderung) ist die Gebäudethermografie ein sehr wertvolles Instrument bei der Beurteilung der Gebäudesubstanz


Bedarfsorientierter Energieausweis – der Schlüssel zur Energieeffizienz

Beim Kauf oder der Anmietung eines Gebäudes sollten vorher die Details im Energieausweis genau gelesen sein. Nur die bedarfsorientierten Energieausweise geben den Energieverbrauch realistisch an. Nutzungsgewohnheiten machen sich am Energieverbrauch bemerkbar, jedoch sind die baulichen Besonderheiten und die Heiztechnik wesentlich stärker zu bewerten. Die obere Zahl beim bedarfsorientierten Energieausweis bezeichnet den Energieverbrauch, der durch bauliche Besonderheiten hervorgerufen wird.

Die Zahl darunter berücksichtigt auch die Brennstoffe und Transportwege. Häuser, die in den letzten Jahrzehnten mit elektrischen Nachtspeicheröfen (Primärenergieverbrauch > 400 kWh/m2*Jahr) ausgestattet wurden, sind unverkäuflich oder nicht vermietbar, wenn der Interessent nach dem Energieausweis fragt. Eine Heizanlage, die Holz als regenerative Energiequelle nutzt, wird besonders gefördert (Energieausweis, BAFA, KfW). Holz hat einen vorgegebenen Primärenergiefaktor von 0,2, Erdgas und Heizöl je 1,1 und Strom den Faktor 2,7.

Trickkiste – Energieausweis

Ein gut gebautes Haus nach der ersten Wärmeschutzverordnung mit Gasbetonsteinen Anfang der 80er Jahre hat akzeptable Energieverluste durch die Hauswand. Durch elektrische Nachtspeicheröfen wird das solide Haus zur unverkäuflichen „Energieschleuder” mit Werten über 400 kWh/m2*Jahr. Werden diese entfernt und durch einfache Holzöfen aus dem Baumarkt (Restposten) ersetzt, dann ist das gleiche Gebäude fast ein KfW-55-Haus geworden ohne Fenstererneuerung oder Fassaden-/Dachsanierung. Häuser werden mit dem Primärenergieverbrauch angeboten. Ein schön gerechnetes Haus mit Primärenergiefaktor 0,2 soll nicht über massive Baumängel (Wärmebrücken an Fenster und Dach, mit Farbe kaschierte Schimmelschäden) hinweg täuschen.

Eine kalte Hauswand (innenseitig), Zugluft und ein rasches Auskühlen der Räume, nachdem der Ofen ausgeschaltet wurde, stellt nicht nur eine geringe Behaglichkeit im Haus dar, sondern lässt erahnen, dass 60.000 € und mehr pro Wohneinheit für die Sanierung der Immobilie anstehen. Beim Kauf einer Immobilie ist es deshalb unerlässlich, sich vor dem Kaufvertrag eine fachkundige Meinung durch einen BAFA-zugelassenen Energieberater einzuholen. (Förderung: Wohngebäude vor 1995). Die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 tritt am 01.10.2009 in Kraft. Das folgende praktische Beispiel unterstreicht die Thematik:

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