Modernste Klimatechnik für ein Großstadion

Der Zugewinn an Know-how wird künftig auch anderen Projekten zugute kommen

Modernste Klimatechnik für ein  Großstadion: Der Zugewinn an Know-how wird künftig  auch anderen Projekten zugute kommen

Dipl.-Ing. Norbert Gruber, Vertriebsleiter
Wie bringt man 53 Klimageräte, die bis kurz vor Auslieferung nur als CAD-Plot existieren, innerhalb minimaler Zeitfenster an Aufstellorte auf einer Großbaustelle? Dieser Herausforderung sowie den ständigen Änderungen bei einem Projekt von der Größe einer Fußballarena hatte sich ein Hersteller für Klimageräte zu stellen.

Nach dem Weserstadion in Bremen, der Volkswagenarena in Wolfsburg, dem Westfalenstadion in Dortmund, der AOL Arena in Hamburg und dem Bernabeu- Stadion in Madrid sorgen Wolf- Klimageräte nun auch in der Münchner Allianz Arena für gute Raumluft und angenehme Temperaturen in Logen, Restaurants, Büros und Clubräumen. Rund 1 Mio. m3 Luft werden stündlich in dem siebenstöckigen Baukörper hinter den Besucherrängen und der weltweit größten Membranhülle mit Hilfe von 53 Klimageräten bewegt, so die offizielle Angabe der München Arena. Die notwendige Wärme stammt von zwei Heizkesseln mit je 2,5 MW, groß genug, um ca. 800 Einfamilienhäuser zu beheizen. Die Kälteleistung liegt bei 3,2 MW. Rund 70 km Rohrleitungen mit Dimensionen bis DN 300 übernehmen den Wärme- und Kältetransport.

Von der Ausschreibung zur maßgeschneiderten Lösung

Als im Mai 2003 bei dem Gerätehersteller erste Preisanfragen von Anlagenbauern über die Lieferung von 53 Klimageräten für das Münchner Stadion eingingen, war schnell klar, dass sich alle Hersteller von Rang und Namen um dieses Prestigeobjekt bemühen würden. Der Vorteil von Wolf Klimatechnik lag u.a. darin, dass die Firma bereits umfangreiche Erfahrungen aus Lieferungen von Klimageräten für andere Sportstadien vorzuweisen hatte. Aufgrund seiner Komplexität und Größe wurde das Projekt von Anfang an direkt von Mainburg aus bearbeitet. Dass es während der Angebotsphase bei einem derart großen Vorhaben zu Änderungen kommt, liegt in der Natur der Sache. So wurde der ursprünglich an VDI 6022 angelehnte Klimageräte-Standard kurz vor Auftragsvergabe durch ein neues Pflichtenheft auf RAL-Standard erweitert.

Auch die Art der Anlieferung, das Einbringen und Aufstellen sowie die Inbetriebnahme der Geräte kamen nochmals auf den Prüfstand, zumal bei einer Großbaustelle wie der Allianz Arena die pauschale Angabe „Anlieferung frei Baustelle“ wenig aussagt. Wolf erweiterte das Angebot um die Dienstleistungen „Einbringen, Aufbau und Inbetriebnahme“.

Im Nachhinein betrachtet lagen in der Gerätelogistik, der Abschätzung der voraussichtlichen Baustellensituation am Tag der Anlieferung und der technischen Geräteausführung (zum Teil mit liegendem Rotationswärmeaustauscher) die größten Herausforderungen des Auftrags. Trotz massiven Wettbewerbs fand das nunmehr erweiterte Angebot sowohl die Zustimmung des Technischen Generalunternehmers (TGU) VA Tech Elin EBG als auch von Pfrimer & Mösslacher Heizung Lüftung und Sanitär.

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