Moderne Pelletsheizsysteme

Optimierung der Wirtschaftlichkeit regenerativer Energien durch Öl- oder Gasfeuerung

Moderne Pelletsheizsysteme: Optimierung der Wirtschaftlichkeit  regenerativer Energien durch Öl- oder  Gasfeuerung

Dipl.-Ing. Burkhard Maier
Geht die Entwicklung der Heiztechnik nun wieder „back to the roots”? Keineswegs! Im ersten Moment denkt man bei Holzfeuerung immer noch an „qualmende Öfen”, die direkt im Wohnraum aufgestellt werden. Bereits nach der Ölkrise von 1976 wurden in einer Vielzahl von Zentralheizungsanlagen mit holzbefeuerte Pumpen-Warmwasser-Kessel eingesetzt, die jedoch meist nie in Betrieb gingen und nur für den Notfall gedacht waren.
In anderen europäischen Ländern wie z. B. Österreich, der Schweiz und Dänemark sind diese Anlagen durch das verstärkte Umweltbewusstsein der Bevölkerung schneller weiterentwickelt worden als in Deutschland. Sie werden heute häufig als einzige Energiequelle in Einfamilienhäusern, und zunehmend auch in Mehrfamilienhäusern, eingesetzt. Was dort schon Standard war, fand in Deutschland zunächst bei den Betreibern von holzverarbeitenden Betrieben Verwendung, beispielsweise bei Schreinern, Förstern Obstbauern oder Landwirten mit eigenem Forst. Dabei wurden ausschließlich Scheitholzkessel mit oberem Abbrand eingesetzt.

Erst seit etwa fünf Jahren haben sich Holzvergaserkessel mit unterem Abbrand durchgesetzt, die den verfahrenstechnischen Vorteil haben, dass sie aufgrund höherer Verbrennungstemperaturen eine sauberere und effizientere Verbrennung ermöglichen. Diese Kessel werden heute immer in Verbindung mit einer Mikroprozessorregelung und einem Pufferspeicher eingesetzt. Somit kann ein 24-Stunden-Betrieb mit zweimaligem Befüllen des Kessels witterungsgeführt gewährleistet werden. Das Geheimnis für eine noch effektivere Verbrennung ist der Einbau einer Lambda-Sonde, die die Menge der Sekundärluft automatisch dem jeweiligen Brennstoff anpasst.

Für größere Anlagen bis ca. 3.000 Kilowatt Nennwärmeleistung wurden bislang überwiegend Hackschnitzelkessel eingesetzt. Hierbei ist der Brennstoff in der Größe und der Restfeuchte begrenzt. Er wird vollautomatisch aus einem Silo über Schnecken in den Kessel gefördert. Der Nachteil dieser Anlagen liegt in der regelmäßigen Kontrolle der Beschickungssysteme, da es leicht zu einem Verklemmen der Förderschnecke aufgrund einzelner größerer Teile in der Brennstoffzufuhr kommen kann. Daher war man auf der Suche nach einer anderen Form des Brennstoffs Holz, der einerseits leicht zu transportieren ist und eine hohe Energiedichte aufweist, andererseits ein vollautomatisches Heizen ohne Störung ähnlich Öl und Gas ermöglicht. Dieser inzwischen perfekt entwickelte Brennstoff Pellets bietet noch viele weitere Vorteile.

Holzpellets – der Brennstoff für die Zukunft

Der kürzlich stattgefundene UN-Weltgipfel zum Klimaschutz in Johannesburg zeigt eindeutig den Trend hin zu regenerativen Energien, so dass der Verbrennung von Holz für die Gebäudebeheizung zunehmend Bedeutung zugemessen werden kann.

Neben deutlich gestiegenen Preisen für fossile Energieträger sprechen weitere Argumente für die energetische Holznutzung:

  • Regionale Wertschöpfung und Erhalt ländlicher Strukturen
  • Entwicklung eines neuen Wirtschaftsfaktors mit standortgebundenen Arbeitsplätzen
  • Konkurrenzfähige und stabile Brennstoffpreise
  • Ressourceneinsparung durch den Einsatz eines regenerativen Energieträgers
  • Einfache Speichermöglichkeit – der Vorteil des Energieträgers Biomasse
  • CO2-Neutralität und positive Energiebilanz
  • Geringe ökologische Belastung bei Transportunfällen (keine Öltankerunfälle)
  • Kurze Transportwege regional
  • Krisensichere Energieversorgung (Quelle: Energieagentur NRW, 2002)

Im Vergleich der verschiedenen Holzbrennstoffe liegen bei allen Kriterien die Vorteile bei den Holzpellets: Komfortabel, preiswert, umweltfreundlich, CO2-neutral, speicherbar, regional verfügbar und krisensicher – ein Brennstoff der Zukunft. Der Energieaufwand zur Erzeugung von industriell hergestellten Holzpellets beträgt nur 3 % vom Heizwert. Er besteht zu 100 % aus unbehandelten Hobel- und Sägespänen, einem Neben- bzw. Abfallprodukt aus der holzverarbeitenden Industrie.

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