Hydraulischer Abgleich am Heizkreisverteiler

Heizkörper und Heizkreisläufe gemeinsam abgleichen

Heizkörper und Heizkreisläufe gemeinsam abgleichen

Peter Pärisch, Laborleitung
Der hydraulische Abgleich am Heizkreisverteiler war bislang mit diversen Nachteilen verbunden. Entweder stieg der Pumpenstromverbrauch durch drosselnde Armaturen an oder die Kesselrücklauftemperatur erhöhte sich durch eine hydraulische Weiche. Ein neuartiges Produkt der Firma PAW, der HeatBloC® MC, ermöglicht jetzt den dynamischen, hydraulischen Abgleich am Heizkreisverteiler und gewährleistet strom- und brennstoffeffizienten Betrieb der Gesamtanlage. Der hydraulische Abgleich der Heizkörper wird seit einigen Jahren zu Recht gefordert und gefördert, gewährleistet er doch Versorgungssicherheit aller angeschlossenen Räume, eine möglichst niedrige Rücklauftemperatur und stromsparenden Pumpenbetrieb. In wissenschaftlichen Untersuchungen ist eine deutliche Strom- und Endenergieeinsparung erzielt worden.


Die Optimus-Gruppe beziffert in ihrem Abschlussbericht Einsparungen von 8 kWh/(m². a) an Endenergie (Brennstoff bzw. Strom bei Wärmepumpe) und 0,3 kWh/(m² . a) an elektrischer Hilfsenergie (vgl. [1]). Das ergibt für einen Haushalt mit 140 m² beheizter Wohnfläche jährlich etwa 90 €. Im Fokus der Entwicklung von Herstellern stand bislang die Vereinfachung des hydraulischen Abgleichs der Heizkörper untereinander bzw. der hydraulischen Optimierung eines Heizkreislaufs. Abb.1 zeigt exemplarisch das Schema einer Heizungsanlage mit drei gemischten Heizkreisen am Heizkreisverteiler mit einem bodenstehenden Brennwertkessel. Durch die Verwendung von jeweils einer Pumpe können in den Heizkreisen unabhängige Vorlauftemperaturen und unabhängige Zeitprogramme eingestellt werden. Es wird verdeutlicht, dass durch unabgeglichene Heizungskreisläufe am Verteiler die Vorteile des hydraulischen Abgleichs der Heizkörper zunichte gemacht werden können. Obwohl jeder Heizkörper im Einzelbetrieb hydraulisch abgeglichen wurde, kommt es beim Parallelbetrieb zu Problemen: Der linke Heizkreislauf wird nicht ausreichend mit Wärme versorgt, während der rechte Heizkreislauf zu hohe Rücklauftemperaturen aufweist und an seinen Thermostatventilen Pfeifgeräusche auftreten. Versorgungssicherheit und Energieeffizienz sind beeinträchtigt.

Heizkörper und Heizkreisläufe gemeinsam abgleichen !
Denn über den Verteiler und den gemeinsamen Kesselkreislauf sind die Heizungskreisläufe miteinander gekoppelt und beeinflussen sich gegenseitig. Abb.2 verdeutlicht dies anhand zweier Anlagenschemata mit drei ungemischten Heizkreisen für den Auslegungspunkt. Ist nur ein Heizkreislauf mit 750 l/h in Betrieb (Einzelbetrieb), so ist die Anlagenkennlinie des Heizkreislaufs flach. Die Druckverluste im Kesselkreis betragen 30 hPa ( vgl. Abb.2 links ). Sind alle Heizkreisläufe mi t jewei ls 750 l/h in Betrieb (Parallelbetrieb) wird die Anlagenkennlinie jedes Heizkreislaufs steiler. Verstärkt wird der Effekt durch die Nichtlinearität der Druckverluste, die sich quadratisch mit dem Gesamtvolumenstrom erhöhen. Die Druckverluste im Kesselkreis betragen jetzt 270 hPa (vgl. Abb.2 rechts). Die Pumpen müssen also unterschiedlich viel Druck aufbauen, um den gewünschten Differenzdruck von 100 hPa zwischen Vor- und Rücklauf zu erzeugen.

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