Energieeffizienz in Stadien und Sportarenen

Kostenneutralität und Energie-Einsparpotential

Kostenneutralität und Energie-Einsparpotential

Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Detzer
Energieeffizienz ist der wesentlichste Faktor für den Umweltschutz. Dies zeigen auch die Hochrechnungen der internationalen Energieagentur aus dem Jahre 2009. Alleine durch den effektiven Einsatz der vorhandenen Energie lässt sich der CO2-Anstieg (Abb.2 zeigt die weltweiten Treibhausgas-Emmissionen) in den kommenden Jahren und Jahrzehnten verhindern.
Ein weiterer Baustein ist der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien wie Wind, Sonne und Hydrostatik. Einen bedeutenden Schlüssel zur Verbesserung der Nutzung eingesetzter Energien stellen integrierte Energiesysteme für Gebäude und Anlagen dar. Derartige Lösungen sind individuell aus den Anforderungsprofilen zu entwickeln, die sich aus der jeweiligen Nutzung ableiten.


Was für Gebäude allgemein gilt, gilt auch für Stadien und Arenen
Hierbei stellen derartige Gebäude besondere Anforderungen dar, denn die Nutzung kann hier sehr unterschiedlich sein und die energetischen Anforderungen können zeitlich nicht immer optimal aufeinander abgestimmt werden. In Stadien sind Bereiche wie Flutlicht, Rasenheizungen, sowie Be- und Entwässerungen vorhanden. Darüber hinaus treten Nutzungszonen auf, wie VIP-Bereiche, Restaurants, Kantinen, Büroflächen, sowie Umkleide-, Dusch-, Toilettenbereiche und Zuschauertribünen. Betrachtet man die Energiekosten für den Betrieb eines Stadions für 50.000 bis 60.000 Zuschauer, so ergeben sich jährliche Kosten, die durchaus die Millionengrenze überschreiten. Bei Stadien mit verschließbaren Dächern und Multifunktionsanwendungen erhöhen sich diese Kosten um ca. 300.000 €. Um bei derartig komplexen Gebäudestrukturen nennenswerte Energieeinsparungen zu erreichen, genügt es nicht, Einzelmaßnahmen umzusetzen. Vielmehr ist es erforderlich, eine Gesamtsystembetrachtung durchzuführen. Folgende Teilmaßnahmen sind hierzu erforderlich: Vollständige Ist-Aufnahme des Bedarfes/ Verbrauches aller benötigten Energien und Medien Ermittlung zeit- und leistungsabhängiger Bedarfsszenarien unter Berücksichtigung der Nutzung (Spieltage, Events, Bürobetrieb etc.) Verbrauchsreduzierung durch Einsatz von Energieeffizienzmaßnahmen Optimierung der Energiebereitstellung durch Einsatz neuer Technologien und dezentraler Versorgungssysteme.

Massnahmen, um die Kostenneutralität und CO2-Minimierung zu erreichen
Anzustreben ist die Kostenneutralität und die CO2-Minimierung, die dann erreicht werden kann, wenn die Gesamtenergiekosten gleich hoch wie die Energieeinsparungen plus der Eigenstromerzeugung sind. Mit den bei Imtech eingesetzten und größtenteils bei Imtech entwickelten Softwaretools lassen sich umfangreiche energetische, dynamische Simulationsbetrachtungen durchführen, mit deren Hilfe Funktionsüberprüfungen und Systemvergleiche verschiedener Anlagen durchgeführt sowie Energieprognosen erstellt werden können.[…]

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