Endständige Sterilfilter für Wasserauslässe in Risikobereichen

Bewertung von Kosten und Nutzen

Mit Hilfe endständiger Sterilfilter  (Porengröße 0,2 µm) an Wasserauslässen  ist es möglich, im Trinkwasser enthaltene Krankheitserreger,die  insbesondere aus wandständigen Biofilmen freigesetzt werden [1], herauszufiltern. Auch bei engmaschiger hygienisch- mikrobiologischer Überwachung des Trinkwassers in medizinischen Einrichtungen kann keine Gewähr für ein ständig einwandfreies Trinkwasser gegeben werden. Die Trinkwasserkontamination speziell für immun suppressive Patienten z.B. unter  Krebschemotherapie [2, 3], bei  Intensivtherapiepatienten und  Frühgeborenen ist jedoch mit dem Risiko  schwer verlaufender Infektionen bis hin  zu tödlichem Ausgang verbunden. Am  häufigsten ergeben sich Probleme durch  eine Kontamination mit Legionella  pneumophila, Pseudomonas aeruginosa, Enterobacter spp., Klebsiella spp., Serratia spp. und Aeromonas spp. [1, 4]. Hier bietet sich als sichere Maßnahme zur Infektionsprävention die Ausrüstung von Wasserauslässen mit endständigen Sterilfiltern an

Prof. Dr. med. Axel Kramer, Direktor ; Dr. med. Georg Daeschlein; Alexander Dyck, Promovent Prof. Dr. med. Gottfried Doelken, Direktor ; PD Dr. med. William Krüger
Mit Hilfe endständiger Sterilfilter (Porengröße 0,2 µm) an Wasserauslässen ist es möglich, im Trinkwasser enthaltene Krankheitserreger,die insbesondere aus wandständigen Biofilmen freigesetzt werden [1], herauszufiltern. Auch bei engmaschiger hygienisch- mikrobiologischer Überwachung des Trinkwassers in medizinischen Einrichtungen kann keine Gewähr für ein ständig einwandfreies Trinkwasser gegeben werden. Die Trinkwasserkontamination speziell für immun suppressive Patienten z.B. unter Krebschemotherapie [2, 3], bei Intensivtherapiepatienten und Frühgeborenen ist jedoch mit dem Risiko schwer verlaufender Infektionen bis hin zu tödlichem Ausgang verbunden. Am häufigsten ergeben sich Probleme durch eine Kontamination mit Legionella pneumophila, Pseudomonas aeruginosa, Enterobacter spp., Klebsiella spp., Serratia spp. und Aeromonas spp. [1, 4]. Hier bietet sich als sichere Maßnahme zur Infektionsprävention die Ausrüstung von Wasserauslässen mit endständigen Sterilfiltern an

INFEKTIONSGEFÄHRDUNG DURCH TRINKWASSERPATHOGENE

In den USA wird als Ergebnis von Hochrechnungen von jährlich etwa 1.400 tödlich verlaufenden Pneumonien durch Pseudomonaden ausgegangen, die in Krankenhäusern mit dem Trinkwasser übertragen werden [5]. Zahlreiche Studien belegen den Zusammenhang zwischen Trinkwasserkontamination mit Pseudomonaden und Wundinfektionen, Infektionen der Luftwege, der ableitenden Harnwege, im Pharynxbereich und als Sepsis. Für mit P. aeruginosa infizierte Patienten verlängert sich die Krankenhausaufenthaltsdauer signifikant, z.B. auf einer Intensivstation im Mittel von drei auf 51 Tage [6]. Auf Intensivtherapiestationen konnte innerhalb der letzten 7 Jahre Trinkwasser als maßgebliche exogene Kontaminationsquelle für P. aeruginosa identifiziert werden [7]. Zwischen 9,7 % und 68,1 % der Proben waren mit P. aeruginosa kontaminiert, in 14,2 % bis 50 % wurde der gleiche Genotyp im Wasser und beim Patienten nachgewiesen. Die Installation endständiger Einweg- Filter erwies sich als effektives Präventionskonzept [8]. Im Sommer 2003 erkrankten bei einem Ausbruch durch mit Legionellen kontaminiertem Trinkwasser in einem Krankenhaus in Frankfurt/Oder 11 Patienten, von denen zwei verstarben [9]. Im Deutschen Herzzentrum Berlin reduzierte sich nach Installation endständiger Sterilfilter an Wasserauslässen die jährliche Rate an Legionellen-Infektionen von 22,6 % auf 8,7 % [10]. Zur Prävention wasserübertragbarer Krankenhausinfektionen wird ein sog. Multibarrier-System benötigt, in dem die regelmäßige Händedesinfektion, endständige Sterilfilter, die sog. Barrierenpflege und die Desinfektion patientennaher Flächen essentielle Bausteine sind [11-14]. Für Hochrisikobereiche werden entweder endständige Sterilfilter oder die Bereitstellung steril abgefüllten Wassers empfohlen [15-18]. In Frankreich ist es vorgeschrieben, dass Patienten in Hochrisikobereichen (Neonatologie, Transplantationseinheiten, Haematologie-Onkologie, ITS) darüber aufgeklärt werden müssen, wenn keine endständigen Sterilfilter an Wasserhähnen und Duschen installiert sind.

FILTERAUSWAHL

Es stehen sowohl Einweg- als auch wieder aufbereitbare Filter zur Verfügung. Einwegfilter sind mit folgenden Standzeiten deklariert : als „Legionellen- Filter” (0,8 µ Filter) für die Dusche mit vier Wochen und für den Wasserhahn mit zwei Wochen, als „Sterilwasserfilter” (validiert für alle Pathogene) für Dusche und Hahn mit sieben Tagen.

Schreibe einen Kommentar