Direktkälte bei RLT-Geräten immer mehr gefragt

RLT-Geräte mit integrierter Kältetechnik – einfache Inbetriebnahme auf der Baustelle

RLTGeräte mit integrierter Kältetechnik - einfache Inbetriebnahme auf der Baustelle

Wolfgang Hofbauer, Georg Stiglmaier
RLT-Geräte mit integrierter Kältetechnik setzen sich auf dem Markt immer stärker durch. Die Vorteile der Geräte sind die kurze Montagezeit, die für den Fachmann unproblematische Inbetriebnahme auf der Baustelle, Synergie-Effekte durch Wärmepumpenschaltung und Kondensatorwärmenutzung zur Nachheizung sowie eine hohe Systemeffizienz. Um jeden Kundenwunsch individuell und energetisch optimal ausführen zu können, hat die Firma Wolf Mainburg eine eigene kältetechnische Abteilung aufgebaut. Diese ist auch für Endmontagen und Inbetriebnahmen sowie für die für Klima- und Kälteanlagen gesetzlich vorgegebenen Wartungsarbeiten zuständig.


Nebenflächen von Gebäuden werden heute aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen intensiver genutzt. Die gebäudetechnische Infrastruktur muss sich diesem Trend unterordnen. Anstatt großzügig dimensionierter Technikräume werden den TGA-Fachplanern für die Technik immer häufiger Nischen zugeteilt. Hinzu kommt der Trend zur Nachrüstung von RLT-Anlagen in Bestandsgebäuden und Anbauten. Oftmals bleibt dem Planer dort nur die Wahl, das RLT-Gerät auf dem Dach, neben dem Gebäude oder in einer meist engen, bereits bestehenden Technikzentrale aufzustellen. Wolf hat diese Entwicklung frühzeitig erkannt und schon vor mehr als zehn Jahren, in Zusammenarbeit mit einem Kältefachunternehmen, platzsparende RLT-Geräte mit integriertem Kälteaggregat in das Programm aufgenommen.

Die wachsende Nachfrage nach RLT-Komplettgeräten hat das Unternehmen im Jahr 2012 dazu bewogen, am Standort Mainburg eine eigene Kälteabteilung aufzubauen, die auch für die Endmontage und Inbetriebnahme beim Kunden sowie für die gesetzlich vorgegebene Wartung solcher Anlagen zuständig ist. Aufgrund des Fachkräftemangels in der Kältebranche investiert Wolf kräftig in die Ausbildung von Mechatronikern für Kältetechnik; aktuell sind dort 12 Auszubildende beschäftigt.
Mit der Aufnahme der Kältetechnik in das Portfolio verfolgt Wolf im Werk Mainburg die Strategie, den kältetechnischen Teil der RLT-Geräte möglichst umfassend zu komplettieren, inklusive MSR-Technik und Schaltschrank. Ziel ist, den Aufwand für die Inbetriebnahme der Anlage vor Ort zu minimieren und gewerkeübergreifende Schnittstellenverluste zu vermeiden. Auch die Ausschreibungs- und Gewährleistungsgrenzen sind damit klar definiert. Die vom Wolf-Fachpersonal durchgeführten Arbeiten schließen die kälte- und elektrotechnische Endmontage, die Druckprüfung des Kältekreises mit anschließender Kältemittelbefüllung sowie die Inbetriebnahme mit ein.

Gebäudenutzung bestimmt Regelanforderung
RLT-Geräte mit integriertem Kältesystem bieten sich immer dann an, wenn keine zentrale Kälteanlage zur Verfügung steht, deren Leistung bei Erweiterungen nicht ausreicht, sich eine separate Kaltwasserversorgung wegen zu großer Entfernungen nicht lohnt, kein Platz für einen separaten Kaltwassersatz vorhanden ist und/oder hohe regelungstechnische Anforderungen an das RLT-Gerät gestellt werden. Einsatzgebiete sind praktisch alle Gebäude mit Klimatisierungsbedarf. Wichtig ist es, die Regelgenauigkeit bzw. die Toleranzanforderung eines Gebäudes, eines Herstellungsprozesses oder die von Lagergütern mit dem Kunden schon im Planungsstadium abzuklären. Diese Vorgaben entscheiden, welche Verdichter-Bauart und welche Art der Regelung für das jeweilige Objekt in Frage kommen, denn nicht für alle Anwendungsfälle sind hochpräzise, leistungsgeregelte Kälteanlagen erforderlich. So reicht für Fabrikations- und Lagerhallen, wegen der geringeren Anforderungen an die Regelgenauigkeit, oftmals sogar eine einstufige Regelung aus.

Bei Büro- und Verwaltungsgebäuden, Supermärkten, Verkaufsstätten und Einkaufszentren sowie Ausstellungs- und Messehallen lohnt sich in vielen Fällen – wegen der meist höheren Jahresbetriebsstunden und den höheren Anforderungen an die Regelgenauigkeit – eine energieeffiziente, mehrstufige Regelung der Kälteanlage. Für EDV-Räume, Rechenzentren, Schaltzentren und ähnliche Einrichtungen sowie für Gebäude mit Laboreinrichtungen, Mess- und Prüfständen oder temperatursensiblen Produktionen, wie beispielsweise eine Festplattenproduktion, ist die stufenlos leistungsgeregelte Kälteanlage heute Standard.
Damit wird zum einen eine hohe Konstanz der vorgegebenen Raum- bzw. Prozessparameter erreicht, zum andern arbeiten die Anlagen durch die frequenzumformergeregelten Kälteverdichter bzw. Digital-Scroll-Verdichter ganzjährig in einem energetischen Optimum. Grundsätzlich gilt: Je höher die Jahresbetriebsstunden, je größer die Jahreskühlarbeit und je enger die Toleranzgrenzen, desto eher lohnt sich die stufenlose Regelung der Kälteanlage. Letztendlich entscheidet der Kunde, welche Anforderungen er in Bezug auf Lufthygiene, Raumkomfort, Temperatur- bzw. Feuchtekonstanz und Redundanz benötigt.

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