Brennstoffzellen verändern die Energieversorgung im Haus

Was zeichnet Brennstoffzellengeräte aus?

Herausforderung für das Heizungshandwerk

Prof. Dr. Wolfram Münch, Andreas Ballhausen, Markus Seidel
Heizungen, die Wärme und gleichzeitig Strom erzeugen, sind spätestens seit der letzten ISH, der Leitmesse für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, beim Fachhandwerk ein wichtiges Thema. Seitdem bieten die namhaften Hersteller Mikro-KWK-Anlagen auf Basis von Verbrennungsmotoren an. Mit der Markteinführung von Brennstoffzellengeräten beginnt aber nun eine ganz neue Epoche der Heiztechnik:
Elektrochemische Prozesse sorgen künftig dafür, die Energieversorgung im Haus zu übernehmen. Nach langjähriger Entwicklungsarbeit und verschiedenen Feldtests wie Callux, Ene.field (Abb.3) oder auch direkt von Herstellern initiierten Projekten kündigen die ersten Unternehmen Markteintrittstermine an oder sind bereits, wie im Falle von Ceramic Fuel Cells, Hexis (Abb.2) oder Viessmann, mitten oder kurz vor der Markteinführung.


Die Anlagenkonzepte unterscheiden sich, teilweise handelt es sich um Vollheizsysteme und teilweise um Beistellgeräte, die einen bestehenden Wärmeerzeuger ergänzen. In puncto Brennstoffzellentyp kommt entweder Niedrig- oder Hochtemperatur-PEMFC (Polymerelektrolytbrennstoffzelle) oder SOFC (Festoxidbrennstoffzelle) zum Einsatz. Die Modelle zeigen bereits ein seriennahes Design und fügen sich auch in Sachen Montage-, Wartungs- und Bedienphilosophie immer mehr in die bestehenden Produktreihen der Hersteller ein. Neuerungen ergeben sich für das Heizungshandwerk insbesondere durch die Zusatzfunktion der integrierten Stromproduktion. Betriebe, die bereits motorbetriebene Mikro-KWK-Anlagen installiert haben, sind bestens für das Neugeschäft mit der Hocheffizienztechnologie Brennstoffzelle gerüstet.

Was ist bei der Installation von Brenstoffzellen-Geräten zu beachten?
Grundsätzlich ist es notwendig, vor der Installation eines Brennstoffzellengeräts eine Schulung des jeweiligen Herstellers zu durchlaufen. Brennstoffzellengeräte integrieren sich in den allermeisten Fällen nahtlos in das bestehende Heizsystem. Im Zuge der zahlreichen Projekte in Praxistests wurden bereits Erfahrungen darüber gesammelt, was alles bei der Installation zu beachten ist (Abb.1):

  • Für die Lieferung selbst ist aufgrund des vergleichsweise höheren Anlagengewichts ein Hubgerät erforderlich. Die Montage vor Ort lässt sich in der Regel von zwei Personen bewältigen. Beistellgeräte wie sie die Firmen Ceramic Fuel Cells und Elcore herstellen sind leichter und lassen sich ohne Gerät einbringen.
  • Brennstoffzellen-Heizgeräte lassen sich zumeist gut in den Heizungsraum integrieren. Allerdings ist der Platzbedarf etwas größer als bei einem Brennwert- Wandgerät. Hier wird ein Wärmespeicher benötigt, der grundsätzlich eine ausreichende, herstellerspezifische Deckenhöhe voraussetzt.
  • Beim Austausch von Niedertemperaturkesseln ohne Brennwertnutzung ist die obligatorische Anpassung der Abgasabführung erforderlich.
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