Energie-Label für Heizungspumpen

Vergleichbarkeit durch einheitliche Klassifizierung

Energie-Label für Heizungspumpen: Europas führende Hersteller von  Heizungspumpen haben sich zu einer  einheitlichen Kennzeichnung des  Energie-Verbrauchs verpflichtet. Das  Energie-Label kennen Endverbraucher  schon von Weißwaren: In Stufen von A  bis G klassifiziert es die  Verbrauchsdaten der Pumpen verständlich und übersichtlich.

Dr. Thorsten Kettner, Abteilungsleiter Dr. Frank-Hendrik Wurm, Leiter Forschungs- und Technologiezentrum Stephan Schmied
Europas führende Hersteller von Heizungspumpen haben sich zu einer einheitlichen Kennzeichnung des Energie-Verbrauchs verpflichtet. Das Energie-Label kennen Endverbraucher schon von Weißwaren: In Stufen von A bis G klassifiziert es die Verbrauchsdaten der Pumpen verständlich und übersichtlich. Von der Kennzeichnung erwarten die Initiatoren hohe Energieeinsparungen.

Wenn es nicht gelingt, den Energieverbrauch drastisch zu reduzieren, werden im Jahr 2030 kleine Heizungspumpen in den europäischen Haushalten jährlich fast 43.000 GWh elektrische Energie verbrauchen – so belegt eine Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA), Paris .

Durch die Erweiterung der europäischen Union wird der Wert mit ca. 60.000 GWh sogar noch höher liegen. Im Rahmen des Kyoto-Abkommens verfolgen insbesondere die europäischen Regierungen das Ziel, den CO2-Ausstoß deutlich zu verringern. Als ein wesentliches Steuerelement wird die Energiekennzeichnung besonders energierelevanter Weißwaren vorgeschrieben, um dem Endverbraucher eine Entscheidungshilfe zugunsten Energie sparender Geräte zu geben. Dieses Instrumentarium hat zu einer deutlichen globalen Reduktion des Energieverbrauchs geführt.

Für Heizungspumpen gibt es jedoch bisher keine entsprechende EU-Richtlinie. Um einen Beitrag zur Energieeinsparung zu leisten, haben sich nun führende europäische Heizungspumpenhersteller in einer freiwilligen Selbstverpflichtung dazu bereit erklärt, Heizungspumpen zukünftig mit einem Energielabel zu kennzeichnen. Somit können Anwender und Endverbraucher anhand eines bereits bekannten Klassifizierungssystems erkennen, ob ein eingesetztes Produkt besonders energieeffizient ist. Ein Ziel des Projekts ist es, Bewusstsein für den Energieverbrauch der Pumpe zu schaffen – denn diese ist nicht selten der größte Einzelstromverbraucher im Haushalt. Eine Akzeptanz beim Kunden vorausgesetzt, kann diese Energieklassifizierung laut IEA dazu beitragen, dass der Energieverbrauch bei Heizungspumpen in Europa langfristig um nahezu 70 %, also um ca. 42.000 GWh, reduziert werden könnte.

Vorgehensweise

Koordiniert durch den europäischen Verband der Pumpenhersteller, Europump, haben die führenden Hersteller von Heizungsumwälzpumpen das Verfahren zur Energiekennzeichnung von Heizungspumpen gemeinsam entwickelt. Die besondere Zielsetzung war, das reale Betriebsverhalten der Pumpen im Heizungsbetrieb für die Energieklassifizierung zu berücksichtigen. Zudem musste das Klassifizierungssystem für alle europäischen Mitgliedsstaaten gültig und anwendbar sein. Deshalb wurde in einem ersten Schritt eine europaweite Marktanalyse durchgeführt, die die Häufigkeit verschiedener Anlagentypen und Betriebsweisen abbildet. Ein Ergebnis dieser Studie ist beispielsweise, dass die Wärmeübergabe im Raum zu 75 % der Anwendungen durch Heizkörper, zu 13 % durch Gebläsekonvektoren und zu 12 % durch Fußbodensysteme realisiert wird. Die Regelung der Raumtemperatur erfolgt im Wesentlichen entweder durch manuelle Ventileinstellung (49 %) oder durch Thermostatregelventile im Vor- oder Rücklauf (49 %). Weitere Details der Studie sind Abb.2 zu entnehmen.

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