Zweistoffbrenner im Feldtest

Optimierter Verbrauch durch ferngesteuerte Brennstoff-Umschaltung

Zweistoffbrenner im Feldtest: Optimierter Verbrauch durch  ferngesteuerte Brennstoff-Umschaltung

Dipl.-Ing. Thomas Wünsch, Geschäftsleitung
Zweistoffbrenner können kurzfristige Preisspitzen eines Brennstoffs durch Umschalten auf den billigeren „abbrechen” und damit Einspareffekte erzielen. Eine innovative Eigenschaft des Typs RLS 160 M MX von Riello: Die Umschaltung funktioniert mit dem dazu entwickelten Sonderzubehör ferngesteuert. Die beiden weltweit ersten Prototypen dieser Serie setzt der Dresdener Energiedienstleister DREWAG innerhalb eines Contractings zur Heizwärme-Versorgung für den Industriekunden Federal-Mogul ein. Bei dem Metall verarbeitenden Unternehmen bilden diese zwei Gas- und Ölbrenner die zentralen Einheiten zur Wärmeerzeugung. Sie funktionieren dort störungsfrei seit September 2003. Ein hoher Wirkungsgrad plus reduzierte Geräusch- und Schadstoffemission sind das Ergebnis.

Fallbeispiel für externes Contractingmodell

Vom Heizwärme-Lieferanten erwarten Kunden 100% Versorgungssicherheit bei aktuellem technischen Stand der Anlagen. Im Ergebnis des Vertrags mit der DREWAG zahlt der Abnehmer ausschließlich den ausgehandelten und vertraglich festgelegten Preis pro abgenommener Wärmeeinheit – und erzielt damit den Vorteil höchstmöglicher Kostentransparenz bei guter Planungssicherheit. Die Anlage ist Eigentum des Auftragnehmers und damit liegt das Interesse wirtschaftlichen Betriebes voll auf dessen Seite. Eine Grundidee zu möglichst hoher Wirtschaftlichkeit liegt in dem Umgehen hoher Preise während der Spitzenbelastungszeiten des Hauptenergieträgers Gas. Die elektronische Anlagensteuerung greift dann kurzzeitig auf Öl zu, und der Zweistoffbrenner wird in seiner zweiten Funktion wirksam.

Leitzentrale für Umstellung beim Betreiber

Früher nutzte das Unternehmen zusammen mit einem benachbarten weiteren Maschinenbau- Kunden provisorisch einen ölgefeuerten 3,5-MWHeizcontainer. Der 30.000 Liter fassende Öltank beinhaltet in der neuen Lösung die Reserve während der Gasspitzen und ist so Ressourcen sparend „recycelt”. Ihre Präferenz für den Brennstoff Gas vor Öl sahen die Fachleute der DREWAG durch wirtschaftlichkeits- sowie ortsnetzspezifische Besonderheiten gegeben, und sie wirkten auf möglichst unterbrechungsfreies Umstellen hin. Mit knapp zwei Monaten, von Juli bis September 2003, war das Zeitfenster zum Installieren der langfristig konzipierten Anlage nur kurz geöffnet. Alle wichtigen Daten des in sich autarken Heizsystems sind online in der Leitzentrale beim Betreiber elektronisch les- und kontrollierbar. Bedienung vor Ort entfällt damit.

Schnittpunkt der Energieumwandlung

Das Kernstück der beiden Anlagen bildet je ein Zweistoff-Brenner. Das Produkt eignet sich für Warmwasserund Heißwasserheizkessel, Warmlufterzeuger, Dampfkessel, Dampferzeuger sowie Diathermal-Ölkessel. Pluspunkte sind der hohe Wirkungsgrad und die geringe Emission. Mit einem Fühler und einem PID-Regler kann der Gasbetrieb moduliert ablaufen.

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