Doppelte Sicherheit gegen drückendes Wasser?

Leckagen in der Gebäudeabdichtung, oft durch Unachtsamkeit bei der Planung oder Ausführung

Doppelte Sicherheit gegen drückendes Wasser? Leckagen in der Gebäudeabdichtung, oft durch Unachtsamkeit bei der Planung oder Ausführung. Die genaue Betrachtung der Durchdringung der Gebäudehülle mit Rohrleitungen und Kabeln ist hierbei unerlässlich, da dabei u. U. die dichtende Hülle des Gebäudes zerstört wird und Maßnahmen zum Wiederherstellen der Abdichtung eingeleitet werden  müssen.

Eckhard Wersel
Leckagen in der Gebäudeabdichtung, oft durch Unachtsamkeit bei der Planung oder der Ausführung verursacht, ziehen in der Regel erhebliche Schäden an und in Gebäuden nach sich. Besondere Aufmerksamkeit bei Planung und Ausführung ist für die dauerhafte Funktion der Gebäudeabdichtung notwendig. Die genaue Betrachtung der Durchdringung der Gebäudehülle mit Rohrleitungen und Kabeln ist hierbei unerlässlich, da dabei u. U. die dichtende Hülle des Gebäudes zerstört wird und Maßnahmen zum Wiederherstellen der Abdichtung eingeleitet werden müssen.

Das Problem

Häufig führen jedoch gerade hier Fehler oder Unachtsamkeiten bei Details der Planung und Ausführung zu Undichtheiten. Anfänglich nur als feuchter Fleck auf der Wand zu sehen, wirken sich Undichtheiten schnell in großem Umfange aus und schädigen die Gebäudehülle. Ferner sorgt die Feuchtigkeit schnell für Schäden an der oftmals auch in Kellern vorhandenen Inneneinrichtung. Im abgebildeten Beispiel wurden Wanddurchbrüche in wasserundurchlässigem Beton erstellt, in dem Kernbohrungen gesetzt und darin die Durchführungen mittels Mörtel eingesetzt wurden.

Als Zusatzmaßnahme wurde eine kunststoffmodifizierte Dickbeschichtung angebracht und hohlkehlartig an die Leitungen gespachtelt, Abb. 1. Dies sollte eine doppelte Sicherheit der Gebäudeabdichtung bewirken, da im Baugebiet mit aufsteigendem Sickerwasser (DIN 18195-6) durch Niederschläge gerechnet wurde. Wie jedoch deutlich zu erkennen ist, sind dennoch Undichtheiten an fast allen Leitungen aufgetreten. Dies liegt in mehreren Ursachen begründet. Zunächst kann eine Abdichtung von Leitungen in Wänden aus wasserundurchlässigem Beton nicht durch Einmörteln der Leitungen sicher hergestellt werden, da Mörtel in der Regel beim Abbinden schrumpft und so Risse entstehen. Zudem sind insbesondere Fern- oder Nahwärmeleitungen ständigen Bewegungen ausgesetzt, die zu Undichtigkeiten beitragen.

Die Dickbeschichtung auf der Gebäudeaußenseite wurde im Bereich der Durchführungen angebracht; die Ausführung wurde jedoch nicht für den Lastfall des drückenden Wassers ausgeführt, so dass die Dickbeschichtung vom Wasser hinterwandert wurde. So wird aus der Planung und Ausführung von vermeintlicher doppelter Sicheheit schnell ein Sanierungsfall.

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