Quelllüftung und ihre Anwendungsbereiche

Vorteile und Einsatzgrenzen von Raumluftströmung

Quelllüftung und ihre Anwendungsbereiche: Vorteile und Einsatzgrenzen von Raumluftströmung

Dr.-Ing. Franc Sodec
Die Quelllüftung ist eine impulsarme Strömungsart, bei der die Raumluftströmung überwiegend durch den thermischen Auftrieb beeinflusst wird. Die Zuluft wird mit sehr geringer Luftgeschwindigkeit ausgeblasen. Die Ausblasgeschwindigkeit liegt in der Größenordnung von 0,1 – 0,2 m/s im Komfortbereich 0,3 – 0,6 m/s im Industriebereich. Die Luftdurchlässe werden überwiegend auf dem Boden aufgestellt. Die kältere Zuluft,die zur Abfuhr der Wärme erforderlich ist, legt sich durch die Schwerkraft auf den Boden, verteilt sich großflächig über der Bodenfläche und strömt anschließend an den Wärmequellen entlang nach oben, wo sie im Dekkenbereich abgesaugt wird. Auf diese Weise wird sowohl die Wärme als auch die Stoffbelastung wirksam aus dem Aufenthaltsbereich verdrängt. Deshalb wird die Quelllüftung oft auch Verdrängungsströmung genannt (im englischsprachigen Raum displacement ventilation).

Prinzip der Quelllüftung

Durch den maßgeblichen Einfluss der thermischen Kraft auf die Raumluftströmung bildet sich stets ein vertikaler Temperaturgradient aus, der bei der Dimensionierung der RLT-Anlage zu beachten ist. Es entsteht aber auch eine vertikale Schichtung in der Konzentration luftfremder Stoffe, da diese aus dem Aufenthaltsbereich nach oben verdrängt werden.

Diese Strömungsart wird in Verwaltungsgebäuden, in Versammlungsräumen und in Industriehallen eingesetzt. Es sind dabei einige unterschiedliche Einsatzkriterien zu beachten, die hier beschrieben werden.

Quelllüftung in Verwaltungsgebäuden

In Verwaltungsgebäuden sind vor allem Büroräume zu betrachten. Hier beträgt die lichte Raumhöhe zwischen 2,7 und 3,0 m. Der vertikale Temperaturgradient ist wegen der relativ niedrigen Raumhöhe von großer Bedeutung.

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