Anlagensicherheit durch Differenzstrom-Überwachung nach DIN EN 62020 (VDE 0663)

Störungen und Ausfälle durch Differenzstrom nach der Norm VDE 0663 schon im Vorfeld erkennen

Hartwig Derenthal
Über den Zustand einer Anlage immer und umfassend informiert zu sein – das ist für jeden Anlagenbetreiber schon aus wirtschaftlicher Sicht ein erstrebenswertes Ziel. Noch wünschenswerter ist es, drohende Störungen oder Ausfälle bereits im Vorfeld zu erkennen – und abzuwenden.
Mit einer neuen Generation von Geräten zur Differenzstrom-Überwachung nach DIN EN 62020 (VDE 0663) kommt der Betreiber der Anlagensicherheit ein ganzes Stück näher.

Ungeplante Stillstandszeiten:
Anlagensicherheit hat heute – nicht zuletzt Dank eines umfassenden Normenwerks – einen hohen Standard. Dieser wird unter anderem durch Schutzorgane wie Leitungsschutzschalter und Fehlerstrom- Schutzschalter erreicht, die im Fehlerfall einzelne Verbraucher oder ganze Stromkreise rechtzeitig abtrennen.

Allerdings ist ein Abtrennen im Falle des Fehlerstrom- Schutzschalters aufgrund eines zu hohen Ableitstroms über den PE-Leiter im Hinblick auf die Verfügbarkeit nicht immer optimal, da die Abschaltung ohne Vorwarnung erfolgt.

Zu den weiteren Faktoren, welche die Anlagenverfügbarkeit beeinträchtigen können, zählen neben hohen Ableitströmen auch Oberschwingungen und elektromagnetische Felder. Diese Faktoren fordern Planer, Errichter und Betreiber heraus, durch rechtzeitiges Erkennen und Beseitigen dieser Einflüsse mittels geeigneten Schutzkonzepts den Betrieb auch vorbeugend zu sichern. Der konsequente Aufbau des elektrischen Versorgungsnetzes als TN-S-System spielt hier eine wichtige Rolle, da das Problem der Ableitströme auf Schutzleitern und Schirmleitungen dann praktisch nicht mehr existiert. Während hohe Ableitströme und elektromagnetische Felder durch eine entsprechende Planung auf ein Minimum reduziert werden können, sind Fehlerströme, die durch Isolationsfehler hervorgerufen werden, auch bei entsprechender Planung nicht auszuschließen. Sie beeinflussen somit in hohem Maße die Anlagenverfügbarkeit.

Permanente Überwachung
Um auch im laufenden Betrieb keine bösen Überraschungen zu erleben und stets über den aktuellen Zustand der Anlage informiert zu sein, bietet die permanente Überwachung der Stromversorgung auf Fehlerströme eine gute Möglichkeit, die Anlagenverfügbarkeit zu verbessern. Mit den Produktreihen RCM-A und RCM-B (RCM, Residual Current Monitoring) bietet Phoenix Contact nun Differenzstrom-Überwachungsgeräte nach DIN EN 62020 (VDE 0663) an, die genau diese Anforderungen erfüllen. Die Geräte gibt es sowohl zur Erfassung von reinen Wechsel- und pulsierenden Gleichfehlerströmen (Typ A) wie auch in so genannter Allstrom-sensitiver Ausführung für reine Gleichspannungs-Fehlerströme (Typ B). Differenzstrom-Überwachungsgeräte erkennen frühzeitig Isolationsfehler, siehe Abb.1, und daraus resultierende Fehlerströme in der Elektroinstallation.

Die Ergebniswerte der Überwachung werden permanent signalisiert, und beim Erreichen festgelegter Grenzwerte wird alarmiert. Mit diesem Informationsvorsprung kann der Betreiber den Fehler beheben, bevor es zur Zwangsabschaltung der Anlage kommt. Überprüfung und Fehlerbeseitigung können problemlos außerhalb der aktiven Betriebszeiten erfolgen. Damit erhöht sich die Anlagenverfügbarkeit deutlich. […]

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